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ASP-Nachweis in Sachsen nahe OSL-Grenze erfordert Schließung der Tore entlang des Schutzzaunes zwischen Hosena und Großkoschen

Hinweisschild an einem mit Zahlenschloss verschlossenen Zauntor eines ASP-Wildabwehrzaunes zwischen Hosena und Großkoschen (Bild: Landkreis OSL) (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Hinweisschild an einem mit Zahlenschloss verschlossenen Zauntor eines ASP-Wildabwehrzaunes zwischen Hosena und Großkoschen (Bild: Landkreis OSL)

Am Donnerstag (27.04.) erreichte das Veterinäramt des Landkreises Oberspreewald-Lausitz die Information über ein mit ASP infiziertes Wildschwein, welches im sächsischen Landkreis Bautzen in unmittelbarer Nähe zur OSL-Kreisgrenze erlegt worden ist. Der Nachweis befindet sich zwar auf sächsischem Gebiet, jedoch innerhalb des durch OSL errichteten und per Zäunen gesicherten Wildschwein-Schutzkorridors. Der Schutzkorridor erstreckt sich über sächsische und brandenburgische Gebiete. Dadurch werden seitens OSL Akutmaßnahmen erforderlich zur Wiederherstellung der Schutzfunktion des Gebietes.

 

Durch OSL wurde in 2022 zum Schutz vor der Tierseuche ASP eine Wildschweinbarriere in Form eines festen Wildabwehrzaunes unter anderem entlang der sächsischen Grenze errichtet. Um einen Schutzkorridor zu errichten, wurde in Abstimmung mit den sächsichen Nachbarlandkreisen parallel entlang des Schutzzaunes eine zweite Zaunreihe zum Teil auf sächsischem Gebiet errichtet.

 

Der Erlegungsort des Tieres befindet sich innerhalb dieses Schutzkorridors, etwa 100 Meter entfernt von der Kreisgrenze zum Landkreis OSL, nördlich von Hosena, auf sächsischem Gebiet.

 

Um eine Wanderung des Schwarzwildes in dem betroffenen Gebiet und damit eine etwaige Ausbreitung der Tierseuche auf das Kreisgebiet des Landkreises Oberspreewald-Lausitz zu verhindern, bereitet das Veterinäramt aktuell bereits erste Akutmaßnahmen vor.

 

So werden mit sofortiger Wirkung die Tore entlang des OSL-Schutzzaunes im Bereich der Kreisgrenze zwischen Hosena und Großkoschen per Zahlenschloss verschlossen. Gleiches gilt für die Tore entlang des zweiten Zaunes im Sächsischen. Die Tore können normalerweise benutzt – geöffnet und geschlossen – werden. Oftmals wird das Wiederverschließen der Tore jedoch vergessen. Um ein Wandern des Schwarzwildes aus dem Schutzkorridor hinaus und weitere Wanderungen von Schwarzwild aus dem sächsischen Gebiet in den Schutzkorridor hinein zu verhindern und die Schutzmaßnahme Zaun akut und schnell zu verstärken werden die Tore nun vorerst verschlossen. So soll der Zutritt für und das Passieren von Personen verhindert werden. Betroffen sind in Summe rund 10-15 Tore, in der Regel entlang von Wald- und Feldwegen.

 

In Fällen, in denen das Passieren unbedingt erforderlich ist, kann das Veterinäramt des Landkreises telefonisch kontaktiert werden: 03573 870 4400. Dies gilt insbesondere für Landwirte, die innerhalb des Bereiches Flächen bewirtschaften.

 

Siegurd Heinze, Landrat des Landkreises Oberspreewald-Lausitz, betont die Relevanz des schnellen Handels mittels der aufgeführten Maßnahmen: „Wenn wir die ASP nicht aufhalten, hat dies erhebliche Auswirkungen auf die Tierhaltung von Landwirten im Haupt- und Nebenerwerb“.

 

Der Amtsleiter des Veterinäramtes, Jörg Wachtel, begründet das Vorgehen: „Um eine Ausbreitung der Tierseuche und damit drohende wirtschaftliche Schäden für unsere Land- und Forstwirte in OSL zu verhindern, bitten wir alle Personen, das Gebiet nicht zu betreten. Zurückliegend gab es immer wieder Vandalismus oder offen gelassene Tore, sodass uns die Arbeit im Bereich des Tierseuchenschutzes erschwert wird und das Risiko für einen Eintrag auch in den Landkreis OSL hinein steigt.“ Parallel sei allgemein das Betreten von Waldgebieten zur aktuellen Jahreszeit nicht ratsam, da die Bachen derzeit Junge haben und mit aggressivem Verhalten reagieren könnten. Um eine Beschädigung der Tore zu verhindern werden die Tore inzwischen videoüberwacht. 

 

Durch die sofortige Schließung der Tore wird ein rund 8 Quadratkilometer großes Gebiet eingeschlossen. In diesem werden in den nächsten Tagen in Absprache mit den Jägern mehrere Futterstellen, sogenannte Kirrstellen, eingerichtet, an denen die innerhalb des Bereiches verorteten Tiere angefüttert, per Lebendfalle gefangen und anschließend geschossen werden. Ziel ist die komplette Entnahme des Schwarzwildes innerhalb des benannten Bereiches im Schutzkorridor und damit die Verhinderung von großem Tierleid.

 

„Die Maßnahmen werden einige Tage bis Wochen in Anspruch nehmen, sodass die Einschränkungen eine Zeit lang aufrecht erhalten werden müssen. Wir danken allen Bürgerinnen und Bürgern für ihr Verständnis“, resümiert Jörg Wachtel mit Blick auf die kommende Zeit und das weitere Vorgehen.

 

Ob es über die Schließung der Tore hinaus weitere Maßnahmen oder ggf. eine Anpassung der aktuell bereits vorhandenen Restriktionszonen im Landkreis OSL geben wird, soll nach vorliegender Prüfung und Rückmeldung durch das Land Brandenburg und die EU-Kommission voraussichtlich ab der kommenden Woche feststehen.

 

Neuigkeiten rund um das Thema ASP kommuniziert das Veterinäramt des Landkreises auf seiner Internetseite www.osl-online.de/ASP. Hier kann auch eine interaktive Karte des Schutzzaunes eingesehen werden: https://geoportal.osl-online.de/WebOffice_GDI/synserver?project=OSL_GDI&client=core&view=ASPZoneZaun&user=gast

 

So können Bürgerinnen und Bürger unterstützen:

  • Halten Sie Tore entlang der ASP-Schutzzäune unbedingt geschlossen
  • Bei Totfunden von Schwarzwild wenden Sie sich bitte an das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt unter der Telefonnummer: 03573 870-4400 (täglich erreichbar von 7 bis 22 Uhr).
  • Alternativ können Sie Totfunde auch per E-Mail melden: 

 

Fundort im sächsischen Landkreis Bautzen (rot markiert), ASP-Zaunverlauf (lila-markiert) und farbig-markiert die derzeit bereits und weiterhin geltenden ASP-Restriktionszonen im Landkreis OSL.

Bild: Fundort im sächsischen Landkreis Bautzen (rot markiert), ASP-Zaunverlauf (lila-markiert) und farbig-markiert die derzeit bereits und weiterhin geltenden ASP-Restriktionszonen im Landkreis OSL.

 

Fundort im sächsischen Landkreis Bautzen (rot markiert) und der ASP-Wildabwehrzaun (lila-markiert), in dessen Abschnitten zwischen Großkoschen und Hosena die Zauntore vorübergehend verschlossen sind.

Bild: Fundort im sächsischen Landkreis Bautzen (rot markiert) und der ASP-Wildabwehrzaun (lila-markiert), in dessen Abschnitten zwischen Großkoschen und Hosena die Zauntore vorübergehend verschlossen sind.

 

Hinweisschild an einem mit Zahlenschloss verschlossenen Zauntor eines ASP-Wildabwehrzaunes zwischen Hosena und Großkoschen (Bild: Landkreis OSL)

Bild: Hinweisschild an einem mit Zahlenschloss verschlossenen Zauntor eines ASP-Wildabwehrzaunes zwischen Hosena und Großkoschen (Bild: Landkreis OSL)

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