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Klinikum Niederlausitz: Entscheidung zur Partnersuche rückt in greifbare Nähe - Positive Entwicklung des Klinikums soll künftig gemeinsam fortgesetzt werden

Mit Blick auf das nahende Jahresende rückt das Thema Partnersuche für das Klinikum Niederlausitz erneut stark in den Fokus der Sitzungstermine von Kreisausschuss und Kreistag des Landkreises Oberspreewald-Lausitz. Basierend auf einem Kreistagsbeschluss hatte die Kreisverwaltung im Februar mit der Suche nach einem Mitgesellschafter für das kommunale Unternehmen begonnen. Gemeinsam mit einem solchen soll der positive Kurs des Klinikums künftig weiter fortgesetzt werden. Das Verfahren befindet sich zwischenzeitlich in der finalen Phase. Noch in diesem Jahr könnte der Kreistag eine Entscheidung herbeiführen.

 

„Wir sind zuversichtlich, im Ergebnis eine langfristige und zukunftsweisende Partnerschaft, im Sinne der Menschen vor Ort, aber insbesondere auch im Sinne der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums, eingehen zu können“, macht Landrat Siegurd Heinze, gleichzeitig Vorsitzender der Gesellschafterversammlung, mit Blick auf den Fortschritt im Interessenbekundungsverfahren deutlich.

 

In den letzten Monaten hatte die Kreisverwaltung die Partnersuche gemeinsam mit der Geschäftsführung des Klinikums sowie den mit der wirtschaftlichen Sanierung der Klinikum Niederlausitz GmbH beauftragten Krankenhausspezialisten des Beratungsunternehmens WMCF und der Rechtsanwaltsgesellschaft Luther intensiv vorangetrieben.

 

Zurückblickend gab es unzählige Gespräche mit potenziellen Interessenten, interne Beratungen, Analysen und Abstimmungen. Im Mai fand das Verfahren mit der ausführlichen Präsentation der konkretisierenden Angebote von vier aussichtsreichen Bietern im Kreisausschuss seinen Zwischenstand. Im Ergebnis des weiteren Prozesses überzeugten zwei Interessenten mit ihren abgegebenen Konzepten und Angeboten. Hierbei handelt es sich um den deutschlandweit vertretenen privaten Krankenhausbetreiber SANA Kliniken AG sowie das kommunal geführte Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus.

 

Interessenten stellen Ansätze für Zusammenarbeit vor

In einer Sitzung des Kreisausschusses des Kreistages im Kulturhaus in Hörlitz in der vergangenen Woche stellten Vertreter in Form des Vorstandes bzw. der Geschäftsführung und des Gesellschafters ihre Unternehmen, ihre konzeptionellen Ansätze für eine an den Bedürfnissen der Region orientierte zukünftige Ausrichtung des Klinikums Niederlausitz und ihre Vorstellungen im Hinblick auf eine künftige Zusammenarbeit den Abgeordneten vor. Im Ergebnis stimmte das Gremium einstimmig dem Vorschlag der Verwaltung zu, die Vertragsverhandlungen mit beiden Bietern weiter fortzusetzen.

 

An dem Termin nahmen auch die Geschäftsführung des Klinikum Niederlausitz, das Ärztliche Direktorat sowie der Betriebsrat teil. Am Freitagnachmittag (6.11.) informierte Heinze gemeinsam mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Alexander Erbert und der Geschäftsführung in einem Gesprächstermin im Klinikum die Chefärzte, das Direktorium und den Betriebsrat zum aktuellen Stand und wandte sich parallel auch mit einem Schreiben im Intranet an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.  

 

„Die Präsentationen beider Angebote waren sehr überzeugend. Jedes für sich bietet hervorragende Chancen und Perspektiven für die Klinikum Niederlausitz GmbH. Wir haben in 2020 gut gewirtschaftet und sind damit ein attraktiver Partner für andere Häuser. Diese Ausgangsposition führt zu der glücklichen Situation, dass der Kreistag die Wahl zwischen zwei vielversprechenden Partnern hat, mit denen wir notwendige Investitionen in die Zukunftsfähigkeit der Kliniken umsetzen können“, ordnet Tobias Vaasen, Geschäftsführer der Klinikum Niederlausitz GmbH, den Zwischenstand des Verfahrens aus Klinikums-Sicht ein. 

 

Entscheidung könnte noch im Dezember fallen

Die abschließende Entscheidung darüber, mit welchem Bieter und unter welchen Konditionen künftig eine Partnerschaft angestrebt wird, trifft der Kreistag voraussichtlich am 17. Dezember, spätestens in einem Sonderkreistag im Januar 2021. Heinze: „Die Abgeordneten des Kreistages haben nunmehr die Gelegenheit und Aufgabe, sich intensiv mit den zur Verfügung gestellten Unterlagen und den Ansätzen der Bieter zu beschäftigen. Die Interessenten werden im Kreistag im Dezember abermals anwesend sein, zu ihren Konzepten ausführen und Fragen der Abgeordneten beantworten.“

 

Dem bevorstehenden Abschluss des Verfahrens zur Partnersuche für das Klinikum blickt er positiv entgegen: „Der Mitgesellschafter wird das Klinikum in seiner weiteren Entwicklung aktiv fördern und unterstützen. Das Klinikum bleibt der Anker der medizinischen Versorgung in der Region – und gewinnt an Stärke und Strahlkraft. Die Notfallversorgung sowie die stationäre medizinische Versorgung bleiben auch in Zukunft gesichert, die Klinikstandorte Senftenberg und Lauchhammer erhalten. Die finale Entscheidung für einen der beiden Bieter fällt unter Einbeziehung der Geschäftsführung, des Ärztlichen Direktorates sowie auch des Betriebsrates des Klinikums.“

 

Hintergrund:                                                     

Die seit Anfang Januar 2020 eingesetzten Geschäftsführer Tobias Vaasen und Prof. Dr. Christian Wallwiener haben gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Klinikums unter anderem mit Umstrukturierungen, Sachkosteneinsparungen, der Stärkung der Akut- und Notfallversorgung und der Rekrutierung von medizinischem Fachpersonal die wirtschaftliche Situation des Hauses parallel zur Bewältigung der Corona-Pandemie verbessert. Bis 2021 rechnet die Geschäftsführung mit einem ausgeglichenen operativen Ergebnis.

 

Dennoch bleibt die Suche nach einem strategischen Partner aus betriebswirtschaftlichen Aspekten, insbesondere mit Blick auf die aufgewachsenen Verbindlichkeiten und auf künftige Investitionen, unabdingbar, um den positiven Kurs des Klinikums weiter fortzusetzen. Im Kreistag am 27. Februar beschlossen die Abgeordneten daher die Einleitung eines Interessenbekundungsverfahrens zur Suche nach einem Mitgesellschafter.