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Zum Gespräch bei der Sorben/Wenden-Beauftragten des Landkreises OSL

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Bild zur Meldung: Zum Gespräch bei der Sorben/Wenden-Beauftragten des Landkreises OSL

 

 

Die neuen Mitglieder des Rates für Angelegenheiten der Sorben/Wenden im Landtag Brandenburg stehen fest. Zu den über 1000 Bürgern, die sich an der Wahl beteiligt hatten und ihren Ausgang mit Spannung verfolgten, zählte auch Waltraud Ramoth. Die Vetschauerin ist seit 15 Jahren ehrenamtliche Sorben- und Wendenbeauftragte der Stadt, seit über fünf Jahren vertritt sie die Angelegenheiten der Sorben (Wenden) zudem im Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Welche Themen neben der Wahl die Arbeit der letzten Monate geprägt haben, berichtete sie Jens-Peter Meyer vom Kulturamt der Kreisverwaltung vor kurzem im Rahmen eines Arbeitsgesprächs.

 

Das Begleiten und Unterstützen von Maßnahmen im Bereich der Erwachsenen- und Kinderbildung, das Mitwirken an Stellungnahmen, das öffentliche Unterrichten und Ausführen vor Gremien, die Mitarbeit in Arbeitsgruppen und dem Regionalvorstand der Domowina, die Teilnahme an Sitzungen und vieles mehr: Die Liste an Projekten und Aufgaben, an denen Waltraud Ramoth mitwirkt, ist lang.  

 

Schon seit frühester Kindheit ist das Leben der Vetschauerin geprägt von der Leidenschaft zum Erhalt der Zeugnisse und Kulturschätze der Sorben und Wenden. Auch die spätere berufliche Laufbahn, die sie einschlug, verwundert somit nicht: So lernte und studierte sie als sorbische Muttersprachlerin an der Sorbischen Oberschule in Cottbus und am Sorbischen Institut für Lehrerbildung in Bautzen. Zuletzt war sie als Horterzieherin und Lehrerin für die sorbische Sprache bei der Stadt Vetschau beschäftigt. Bereits lange vor Oktober 2009, als der Kreistag des Landkreises OSL sie offiziell zur Kreis-Beauftragten für Angelegenheiten der Sorben/Wenden ernannte, setzte sie sich auch ehrenamtlich für deren Belange und Interessen ein. Erst im Dezember 2014 wurde sie nach knapp 15 Jahren ehrenamtlicher Tätigkeit in Vetschau auch hier erneut in ihrem Amt bestätigt.

 

„Vieles konnte in den vergangenen Jahren bereits erreicht werden“, resümiert die heute 70-Jährige mit Blick auf die hinter ihr liegende Zeit der Erfolge rund um den Erhalt der sorbischen Sprache, Traditionen und Bräuche. Hierzu zähle nicht zuletzt die Aufnahme der sorbischen/wendischen Bräuche in die deutsche UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes, das 2014 in Kraft getretene neue „Gesetz über die Ausgestaltung der Rechte der Sorben/Wenden im Land Brandenburg“ (Sorbengesetz) oder die aktuelle Diskussion um die Aufnahme Senftenbergs und Calaus in das sorbische/wendische Siedlungsgebiet. Trotz der Erfolge bleibe aber nach wie vor noch einiges zu tun: „Wir müssen trotz unserer Arbeit noch immer feststellen, dass viele Menschen in der Region wenig über die Geschichte der Sorben wissen“, berichtete die Vetschauerin Jens-Peter Meyer. Für Waltraud Ramoth nur ein Grund mehr, um sich auch in den kommenden Jahren weiter für den Erhalt der Sprache, Bräuche, Sitten und Kultur der Sorben/Wenden einzusetzen. Ein Anliegen sei ihr daher auch, zukünftig auf Kreisebene noch präsenter zu sein: So könne sie sich gut vorstellen, regelmäßig auch im Kreistag von ihrer Arbeit und aktuellen Entwicklungen zu berichten. Auch Bürgerinnen und Bürger könnten sich bei Fragen, Anliegen und Problemen rund um das Thema Sorben/Wenden gern an sie wenden. Kontakt vermittelt Jens-Peter Meyer von der Kreisverwaltung unter Telefon (03573) 870-1522.

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