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2013 wird entscheidendes Jahr für das Lausitzer Seenland

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Die ersten schiffbaren Verbindungen im Lausitzer Seenland bringen aus Sicht der Tourismus- und Zweckverbände den Durchbruch als Urlaubsregion von europäischer Bedeutung. Die Zweckverbände Lausitzer Seenland Sachsen und Brandenburg sowie der länderübergreifende Tourismusverband Lausitzer Seenland informierten auf einer Pressekonferenz in der Landesvertretung des Freistaates Sachsen in Berlin am Dienstag, 27. November 2012 über die strategische Entwicklung der Region. Nach Einschätzung des Vorsitzenden des Zweckverbandes Lausitzer Seenland Sachsen, Landrat Michael Harig (CDU), steht das neue Reiseziel vor einem entscheidenden Jahr: „2013 wird das Jahr der Eröffnungen im Lausitzer Seenland. Sachsen und Brandenburg werden ab Juni per Schiff verbunden sein. Die europaweite Ausschreibung der Fahrgastschifffahrt geht mit interessanten Bewerbern in die nächste Runde.“

 

2012 brachte nach Aussagen des Verbandsvorsitzenden ein deutlich gestiegenes Interesse bei nationalen und internationalen Investoren. „Mitunter las man, das Seenland suche händeringend Investoren. Inzwischen suchen wir dringend geeignete freie Flächen“, sagte er. Viel versprechende Anfragen kamen aus Deutschland und der Schweiz zum Bau von Ferienanlagen. Die Zweckverbände prüfen jede Anfrage und leiten Interessenten auch länderübergreifend an die Gemeinden weiter. Vorreiter der Entwicklung ist dabei der lokale Mittelstand. Bauvorhaben wie das Hotel und Gaststätte „Leuchtturm“ am Geierswalder See durch eine Unternehmerin aus Hoyerswerda, jede einzelne neu entstehende Surfschule, Bootsverleihe oder Mietstationen für Fahrräder, E-Bikes, Segways oder geführte Quad-Touren machen das Angebot im Lausitzer Seenland immer attraktiver. Naturnahe Investitionen wie der Reiterhof „Terra-Nova“, für den im rutschungsgefährdeten Gebiet 2010 zunächst das Aus befürchtet worden war, zeigen die einmalige Vielfalt, die schon jetzt besteht. Es gehe darum, diese Angebote stärker zu bündeln und international bekannt zu machen.

 

Landrat Harig würdigte die Aufbauleistung der Menschen in der Region und rief zur Rückkehr junger Fachkräfte in die Lausitz auf: „Kommen Sie zurück! Bringen Sie Ihre Erfahrung aus Ingenieurberufen, aus der Gastronomie, Hotellerie und anderen Bereichen in die Entwicklung des Lausitzer Seenlandes ein!“

 

Ausschreibung der Fahrgastschifffahrt geht in die nächste Runde

Am 30. November 2012 endet die erste Phase des europaweiten Wettbewerbs um die Fahrgastschifffahrt im Lausitzer Seenland. Vergeben wird von den Zweckverbänden eine Konzession für 20 Jahre, mit dem Ziel, eine regelmäßige Fahrgastschifffahrt schon in der kommenden Saison anzubieten. An einer Vor-Ort-Besichtigung am 13. November haben zwei große Schifffahrtsunternehmen aus Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern teilgenommen, informierte der Geschäftsführer des Zweckverbandes Lausitzer Seenland Sachsen, Daniel Just. Noch bis zum Freitag können Angebote abgegeben werden. Der künftige Seenland-Reeder wird in wenigen Jahren auf 10 Seen fahren können, die über 13 schiffbare Verbindungen verfügen sollen. Ein Teil von ihnen ist durch den Bergbausanierer LMBV bereits fertig gestellt. Insgesamt besteht das Lausitzer Seenland aus 23 Seen mit einer Wasserfläche von 13.000 Hektar. Es ist damit Europas größte von Menschenhand geschaffene Wasserlandschaft.

 

Jungfernfahrt im Juni 2013 geplant

Über die bevorstehenden Einweihungsfeiern informierte der Vorsteher des Zweckverbandes Brandenburg, Michael Vetter. Am 28. März 2013 wird der Stadthafen Senftenberg mit Liegeplätzen für 120 Sportboote und einer 90 Meter langen Seebrücke eröffnet. Sie wird auch Anleger für das neue Fahrgastschiff sein, dessen Jungfernfahrt am 1. Juni 2013 zwischen dem Senftenberger See in Brandenburg und dem Geierswalder See in Sachsen geplant ist. Möglich wird dies durch die Eröffnung des Koschener Kanals, der beide Seen verbindet. Er hat eine Länge von ca. 1.000 Metern und kreuzt über zwei Tunnel die Bundesstraße B 96 und die Schwarze Elster. Die Einweihung des Kanals ist ebenfalls am ersten Juniwochenende vorgesehen, an dem in Senftenberg die Seenland-Besuchertage und 40 Jahre Senftenberger See gefeiert werden.

 

Michael Vetter stellte weitere Investitionen in die touristische Infrastruktur des Seenlandes in Aussicht. So beginnen 2013 die Erschließungsarbeiten für das Lagunendorf Sedlitz, das hochwertiges Wohnen auf 120 Grundstücken mit direktem Wasserzugang ermöglichen wird. Interessenten können mit einem Baubeginn bereits 2014 rechnen.

 

Ziel sind 1,5 Millionen Übernachtungen

Acht Monate nach seiner Gründung präsentierte der länderübergreifende Tourismusverband eine neue Strategie für die Vermarktung des Lausitzer Seenlandes. Die Geschäftsführerin des in Hoyerswerda ansässigen Verbandes, Kathrin Winkler, nannte 1,5 Millionen Übernachtungen für 2020 als strategisches Ziel ihrer Arbeit. Im vergangenen Jahr waren in der Region 390.000 Übernachtungen registriert worden, wobei Herbergsbetriebe mit weniger als 10 Betten gar nicht in der amtlichen Statistik erfasst sind. 2012 rechnet die Tourismus-Fachfrau im Ergebnis mit einem Zuwachs auf deutlich über 400.000 Übernachtungen. Das Hauptaugenmerk der Verbandsarbeit liegt auf der Qualität der touristischen Angebote und Infrastruktur. So werden bereits Radwege zertifiziert, eine Initiative für barrierefreien Urlaub unterstützt und Sterne für Ferienhäuser und -wohnungen vergeben. Das Lausitzer Seenland versteht sich dabei als aktive, junge und besondere Urlaubsregion für alle die aktiv sind und sich bewusst mit den Veränderungsprozessen der ehemaligen Bergbauregion beschäftigen wollen. Die Herausforderungen der Rekultivierung mit den gegebenen Unsicherheiten sehen die Verbände dabei nicht als Nachteil sondern als besonderen Reiz des Lausitzer Seenlandes: Es lohnt sich jedes Jahr wiederzukommen und wieder ein neues Stück Urlaubsland in Besitz zu nehmen.

 

Text: Zweckverband Lausitzer Seenland Sachsen