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Bildungsbüro veröffentlicht „Faktencheck Inklusion“

Wo steht der Landkreis mit Blick auf das Thema Inklusion im Bildungsbereich? Dieser Frage widmete sich das Bildungsbüro des Schulverwaltungs- und Kulturamtes der Kreisverwaltung. Auf Grundlage umfangreicher Datenbestände und in Abstimmung mit regionalen Akteuren erarbeiteten die Mitarbeiterinnen den „Faktencheck Inklusion 2020 im Landkreis Oberspreewald-Lausitz“.

 

Auf 49 Seiten betrachtet der Bericht das Thema Inklusion, unterteilt nach den Bereichen frühkindliche Bildung, schulische sowie spätere berufliche Bildung. Relevante Entwicklungen der letzten Jahre werden aufgezeigt, mögliche Handlungsfelder für Politik, Verwaltung und Verantwortungsträger benannt.

 

Der „Faktencheck Inklusion 2020 im Landkreis Oberspreewald-Lausitz“ wurde am 6. Mai 2021 im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport des Kreistages öffentlich vorgestellt. Er bildet die Arbeitsgrundlage für weiterführende Gespräche innerhalb der Fachämter.

 

Der Bericht kann auf der Internetseite der Kreisverwaltung unter dem Menüpunkt www.osl-online.de/bildungsbuero heruntergeladen werden.

 

Grundlage für die Erarbeitung bildeten kreiseigene Daten und externe Datenlieferanten, wie etwa das Bildungsministerium Brandenburg (MBJS) oder das Landesamt für Statistik Brandenburg.

 

Mit Blick auf den Inhalt des Faktenchecks wird deutlich: Der Anteil der inklusiv beschulten Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf an allgemeinbildenden Schulen stieg von 2,8 Prozent im Schuljahr 2016/2017 auf 3,6 Prozent im vergangenen Schuljahr. Mit einem Anteil von 2 Prozent inklusiv beschulter Schülerinnen und Schüler mit Förderbedarf „Lernen“ wurden 2019/2020 im Landkreis 0,7 Prozent mehr Kinder als im brandenburgischen Durchschnitt im gemeinsamen Lernen unterrichtet.

 

Die Schülerzahlen an den Schulen mit dem Förderschwerpunkt „Lernen“ sanken in den letzten zehn Jahren um zwei Drittel, auf 115 Kinder in 2019/2020. Die Schülerzahlen an den Förderschulen „geistige Entwicklung“ stiegen im gleichen Zeitraum um 57 Prozent, auf zuletzt 160 Kinder.

Der Aufwand für Einzelfallhilfen stieg von 2013/2014 bis 2018/2019 um 189 Prozent an.

 

Der Bericht benennt verschiedene Entwicklungen. So nehmen etwa im Vorschulalter Kompetenzauffälligkeiten, insbesondere mit Blick auf die Faktoren Sprache und Motorik, leicht zu. Die Zahl der sonderpädagogischen Feststellungsverfahren stieg in den letzten sechs Jahren an. Ebenso erhöhte sich die Zahl der Anträge im Bereich der Frühförderungen im Vorschulalter.

 

Inklusion: eine gemeinschaftliche Herausforderung

„Im Landkreis Oberspreewald-Lausitz sollen alle Menschen leben und lernen können, ohne ausgegrenzt zu werden. Dieses Ziel zu erreichen ist eine große gemeinschaftliche Herausforderung, der wir uns weiterhin stellen wollen“ erklärt Uta Paulick, Mitarbeiterin im Bildungsbüro und Autorin des Berichts.

 

Mit Blick auf die Inklusion im Bildungsbereich hat sich über die Jahre hinweg bereits einiges getan. Immer mehr Schulen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz widmen sich dem gemeinsamen Lernen von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Behinderung oder Förderbedarf.

 

Trotz aller Entwicklungen sind die Voraussetzungen und Rahmenbedingungen im gesellschaftlichen Zusammeneben und der Praxis für ein inklusives Miteinander noch nicht überall gegeben. Paulick: „Dies wird auch im Bildungssystem deutlich. Um die Chancengerechtigkeit in diesem Bereich zu erhöhen, müssen alle relevanten Akteure kontinuierlich weiterarbeiten. Der Ausbau und die Förderung des gemeinsamen Lernens an unseren Schulen sind ein wesentlicher Schritt in Richtung Inklusion.“

 

Um Engagement und Bestrebungen rund um ein inklusives Miteinander im Bildungsbereich zu würdigen, lobt das Bildungsbüro des Landkreises seit 2016 einen mit 1.500 Euro dotierten „Inklusionspreis“ aus.