Wirtschaftsstandort Schwedt sichern
Der Landkreistag Brandenburg informiert:
Wirtschaftsstandort Schwedt sichern
Die Landkreise Brandenburgs sehen mit großer Sorge auf die Entwicklungen des zu verurteilenden
russischen Angriffskrieges auf die Ukraine mit bereits derzeitig erheblichen Auswirkungen
auf die Menschen in Brandenburg. Es ist zu befürchten, dass die Auseinandersetzungen
anhalten, mit einhergehend weiteren Belastungen in seit der politischen Wende nie gekannter
Weise.
Der im Rahmen des europäischen Ölembargos zum Jahresende verhängte Importstopp für russisches
Öl wird sich massiv auf die PCK-Raffinerie in Schwedt auswirken. “Dies ist nicht nur
für die Uckermark, sondern auch für alle anderen brandenburgischen Landkreise von erheblicher
Bedeutung“ sagt der Vorsitzende des Landkreistages Brandenburg, Landrat Siegurd Heinze
(Oberspreewald-Lausitz).
Heinze weiter: “Die Raffinerie in Schwedt ist ein strukturpolitisch äußerst wichtiges Ankerunternehmen
für die Uckermark und weit darüber hinaus – mit Ausstrahlungswirkung in die gesamte
Region. Insgesamt geht es um rund 3.700 gut bezahlte Industriearbeitsplätze in der Raffinerie
selbst sowie bei Dienstleistern und Zulieferunternehmen. Jede Entscheidung zur Umstrukturierung
muss daher so ausgestaltet werden, dass die Zukunft des Unternehmens und der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter umfänglich abgesichert ist. Die anstehende Transformation
kann nicht in wenigen Monaten umgesetzt werden und bedarf erheblicher Investitionen. Daher
bedarf es belastbarer Zusagen durch die Bundesregierung, um sicher durch den anstehenden
Transformationsprozess zu kommen. Ungedeckte Schecks und bisher ausschließlich verbale in
Aussichtstellungen helfen hier nicht weiter, sondern schüren existenzielle Ängste bei den unmittelbar
Betroffenen. Dies darf nicht sein, da man damit jedwede Akzeptanz vor Ort und in der
Region verliert.“
Darüber hinaus verwies Heinze darauf, dass die Raffinerie nicht nur Brandenburg und Berlin,
sondern große Teile Ostdeutschlands mit Benzin und Diesel versorgt. Weitere wichtige Produkte
sind Kerosin und Bitumen. “Betrachtet man den aktuellen Diskussionsstand, so ergibt sich große Skepsis zum Thema Versorgungssicherheit in der Region. Wir sehen hier große Probleme
auf uns zukommen. Dabei steht vor allem die Bundesregierung im Wort, auch bei der Umsetzung
des Importstopps die Versorgungssicherheit und Preisstabilität in Ostdeutschland zu
gewährleisten, da weitere finanzielle Belastungen von einem Großteil der Menschen nicht darstellbar
und hinnehmbar sein werden“, so Heinze abschließend.