Brandenburg startet zweite Studie zur Kinder- und Jugendgesundheit
Projektstart ist im Frühjahr 2021, Projektlaufzeit sind zwei Jahre. Gleichzeitig mit der internationalen HBSC-Studie zur Kinder- und Jugendgesundheit werden in der Brandenburger Studie die subjektive und psychosoziale Gesundheit, das Gesundheitsverhalten – darunter Rauchen, Medienkonsum und tägliche Bewegung – sowie Einflussfaktoren aus Familie, Schule und Freundesgruppe der Heranwachsenden erhoben.
Für dieses gemeinsame Projekt haben das Bildungsministerium (MBJS), das Gesundheitsministerium (MSGIV), die AOK Nordost und die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) erneut eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Besonderes Augenmerk liegt auf dem schulischen Kontext, dafür sollen ganze Schulklassen befragt werden. Erste Ergebnisse werden Ende 2022 vorliegen.
Die erste Brandenburger Kinder- und Jugendgesundheits-Studie wurde Anfang 2018 am Institut für Gesundheit der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) vom Team um Prof. Dr. Ludwig Bilz durchgeführt, mehr als 3.000 Schülerinnen und Schüler zwischen 11 und 15 Jahren aus 55 Schulen wurden dafür befragt. Die in 2020 veröffentlichten Ergebnisse zeigten, dass die große Mehrheit der Brandenburger Kinder und Jugendlichen ihre Gesundheit als gut oder ausgezeichnet einschätzt und über eine hohe Lebenszufriedenheit berichtet. Die Analyse der einzelnen Indikatoren ergab jedoch ein differenzierteres Bild, insbesondere mit Blick auf die hohe Verbreitung psychosomatischer Beschwerden. Beim Gesundheitsverhalten gibt es positive Entwicklungen im Bereich Ernährung, Tabak- und Alkoholkonsum, jedoch große Entwicklungsbedarfe beim Bewegungsverhalten.
Mit der zweiten Studie können erstmals Trendentwicklungen analysiert und Ansatzpunkte für Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung identifiziert
werden. Die erhobenen Daten werden zudem in die Gesundheitsberichterstattung des Landes Brandenburg einfließen und für die gesundheitswissenschaftliche Forschung an der BTU zur Verfügung stehen. Diesmal beinhaltet der Auftrag u.a. die Untersuchung, inwiefern sich die gesundheitliche Situation der Schülerinnen und Schüler vor dem Hintergrund der derzeitigen Corona-Pandemie verändert hat.
Die zufällig ausgewählten Befragungsschulen in Brandenburg erhalten – wie auch bei der ersten Studie – eine einzelschulbezogene Rückmeldung ihrer Daten in Form sogenannter „Schulgesundheitsprofile“. Das erlaubt der jeweiligen Schule die selbstbestimmte und am eigenen Bedarf orientierte Auswahl von Maßnahmen der schulischen Gesundheitsförderung.
Hintergrund:
Die internationale Studie zur Kinder- und Jugendgesundheit „Health Behaviour in School-aged Children“ (HBSC) ist die weltweit größte Studie zur Kinder- und Jugendgesundheit. Sie wird alle vier Jahre in mittlerweile 45 Ländern durchgeführt und seit fast 40 Jahren von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterstützt. Sie ist eine der wichtigsten Datengrundlagen für die international vergleichende Gesundheitsberichterstattung.
Weitere Informationen:
Ergebnisbericht der ersten Studie „Kinder- und Jugendgesundheit in Brandenburg“ (2020)
Kontakt:
BTU Cottbus-Senftenberg
Prof. Dr. Ludwig Bilz (Studienleitung), Tel. 03573-85 715,
Kathrin Schlüßler (Presseteam), Tel. 0355-69 2115,
AOK Nordost
Matthias Gabriel (Pressesprecher), Tel.: 0800-265080-22202,