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WiL fordert gesetzliche Regelung zu einem Lausitzer Hochschulrat

Nachdem die Landesregierung einen Gesetzentwurf zur Neugründung der BTU Cottbus/ Senftenberg beschlossen hat, muss  nunmehr alles getan werden, um Inhalte, Prioritäten und Finanzierung zu klären und den jetzt von der Landesregierung eingeschlagenen Weg konstruktiv zu begleiten. Wir fordern deshalb die Leistungsträger der Hochschulen auf die Umstrukturierung als Chance zu begreifen, sich nicht zurückzuziehen, sondern hier zu bleiben und sich der neuen Herausforderung zu stellen. Ebenso muss alles getan werden, kooperierende Unternehmen und Forschungseinrichtungen zu gewinnen, damit ein Abbruch bei Drittmitteln vermieden wird.

 

Der Landtag Brandenburg wird voraussichtlich Anfang 2013 über die endgültige Zukunft der Hochschullandschaft in der Lausitz entscheiden. Die WiL sieht die Chancen des Gesetzgebungsverfahrens.

 

„Die Wirtschaftsinitiative Lausitz fordert alle Verantwortlichen im Land und der Region auf, die unternehmensnahe und praxisorientierte Ausbildung auch in Zukunft sicherzustellen. Die Region benötigt weiterhin die praxisorientierte Bachelor-Ausbildung der Hochschule Lausitz. Diese darf bei einer fusionierten BTU nicht untergehen. Die enge Vernetzung mit regionalen kleinen und mittleren Unternehmen ist beispielgebend“, so der Vorsitzende der WiL, Dr. Hermann Borghorst.

 

Alle Vorschläge zur Neustrukturierung der Hochschulregion Lausitz sollen im Gesetzgebungsverfahren geprüft und bewertet werden. Die WiL erinnert als Maßstab dafür an ihren  5-Punkte-Plan für das Lausitzer Modell der Hochschulentwicklung:

  1. Mehr Qualität statt Quantität,
  2. Stärkung der sozialen Kompetenz der Hochschulabsolventen,
  3. Vernetzung mit KMU,
  4. Gründerhochschule,
  5. Entwicklung und Forschung auf hohem Niveau mit internationaler Ausstrahlung.

Innovation durch Entwicklung und Forschung muß auch in Zukunft  ein wichtiger Schwerpunkt sein.

 

„Um die BTU Cottbus/Senftenberg zum Erfolg zu führen, fordert die WiL die Bestellung eines regionalen „Lausitzer Hochschulrates“, um Interessen, Ziele und Prioritäten der Region einzubringen. Die Region braucht eine starke Fachhochschul- und Universitätsausbildung, um Fachkräfte und Innovationen für die Zukunft zu sichern. Der Lausitzer Hochschulrat soll die zukünftige strategische Ausrichtung in Lehre und Forschung mitgestalten“, so Dr. Hermann Borghorst.

Der Lausitzer Hochschulrat muß im Hochschulgesetz verankert werden. Analog entsprechender Hochschulräte z.B. in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, muss er klare Kompetenzen haben, wie:

  • Beratung von Präsidium und Akademischer Senat der Hochschule
  • Zustimmung zum Hochschulentwicklungsplan
  • Zustimmung zum Wirtschaftsplan
  • Stellungnahme zur Zielvereinbarung zw. Hochschule und Land
  • Stellungnahme zum Rechenschaftsbericht des Präsidiums
  • Stellungnahme zur Gründung von / oder Beteiligung an Unternehmen

 

Weitere Aufgaben können hinzukommen. Der Hochschulrat kann zu allen die Hochschule betreffenden Fragen Auskünfte vom Präsidium und vom Senat verlangen. Der Hochschulrat sollte aus höchstens 12 Mitgliedern bestehen, die für fünf Jahre gewählt werden. Mitglieder sind Vertreter der regionalen Wirtschaft (Unternehmen, Kammern, Verbände) und Gesellschaft, aber ebenso aus der überregionalen Wirtschaft und Wissenschaft. Jeweils ein Mitglied sollte die Lausitzer Hochschule und das Wissenschaftsministerium vertreten. Das Präsidium der Hochschule und Vertreter des Akademischen Rates nehmen beratend teil.

 

Abschließend setzt die Wirtschaftsinitiative Lausitz voraus, daß der Landeshochschulplan vor der Entscheidung des Landtages vorliegt. Darin erwarten wir klare Aussagen zur Planungssicherheit und zur Finanzierbarkeit der Hochschulen für die Zukunft bis 2020, insbesondere der BTU Cottbus und der Hochschule Lausitz bzw. der neu gegründeten BTU Cottbus/Senftenberg.

 

Text: Wirtschaftsinitiative Lausitz e.V.

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