Werchow

Der Goldborn nahe der Stegschänke

Ortsvorsteher Christian Spiller

Cabeler Straße 3
03205 Calau OT Werchow

(03541) 871 59 47 Gemeindebüro mit Anrufbeantworter
(0152) 22160281 Frau Schwarze, Vorsitzende Dorfverein Werchow e.V.

E-Mail:
Homepage: www.werchow.calau.de

Werchow - Tor zur Calauer Schweiz

 

Du nennst die Schweiz, die Alpen schön,

weil Du dies Land noch nie geseh´n

 noch nie bewundert den großen Reiz

der wunderschönen Calauer Schweiz

                                                                                                    R. Aßelmeyer

 

Werchow, in der Übersetzung aus dem Sorbischen „Aue vor der Höhe", wurde am 05.11.1527 erstmals urkundlich erwähnt.

Fährt man aus Richtung Calau in den Ort, bietet sich vom Silberberg ein reizvolles landschaftliches Bild: eingebettet zwischen Hügeln auf beiden Seiten liegt Werchow - Eingangspforte zur Calauer Schweiz.

Die Calauer Schweiz als Naturschutzgebiet ist Bestandteil des Niederlausitzer Landrückens und zählt mit ihren Quellen und Mooren, Teichen und Erhebungen zu den größten und waldreichsten  geschützten Gebieten im Süden Brandenburgs, die seltenen, in ihrem Bestand bedrohten Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum bietet. In ihrer besonderen Art ist sie von Bedeutung als Wassereinzugsgebiet für die umliegenden Teichlandschaften.

Der bisher älteste Nachweis menschlicher Besiedlung in diesem Gebiet stammt aus der jüngeren Steinzeit 4000-1550 v.u.Z.

Die Höhen der Werchower und Cabeler Berge bilden tiefe Schluchten, in denen sich oberhalb von Cabel Quellen sammeln. Die größte ist der Goldborn, 1720 in Zürners „Atlas Augusteus" als größte Naturquelle der Niederlausitz erwähnt. Der Name ist auf schwammige, schillernde Eisenablagerungen zurückzuführen.

Von alters her führte ein Kirchsteig, auf dem die Menschen der Bergdörfer nach Calau zur Kirche gingen, durch Werchow. Er gab der „Stegschänke", die durch die Gunst ihrer Lage einst durstigen Kehlen wohlschmeckenden Kaffee von Goldbornwasser kredenzte, ihren Namen.

 

Wenig bekannt ist, dass im Förderraum Calau der Braunkohlebergbau in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts eine nicht unerhebliche Rolle spielte. Erst 1904 kam er wieder zum Erliegen. Man hatte zu Beginn des 19. Jahrhunderts zufällig Braunkohle gefunden, um 1810 beim Brunnenbau in Zinnitz und 1830 am Werchower Weinberg. Beide Funde gerieten jedoch in Vergessenheit.

In dieser Zeit zählte der damalige Kreis Calau zu den wirtschaftlich zurückgebliebenen Regionen Deutschlands. 1850 gab es lediglich zwei Fabriken (Manufakturen), eine davon war die kleine Tuchfabrik in Werchow.

Die Tuchfabrikanten Gebrüder Mende waren es dann auch, die 1851 die erste Braunkohlegrube, die „Grube Marie", auf dem Areal des Rittergutes Buchwäldchen eröffneten, 1852 im engeren Umfeld von Werchow die „Grube Emilie" und 1867 die „Grube Margarete I". Bis zur Jahrhundertwende wurden in Werchow noch drei weitere  Braunkohlegruben betrieben. Auch standen 1861 vier von sieben im damaligen Kreis registrierten Dampfmaschinen in Werchow, zwei davon in Dampfmühlen und zwei in der Tuchfabrik.

 

Werchower Schule von 1905

 

 

Erwähnenswert ist auch die Gaststätte „Zur Calauer Schweiz",  Vereinslokal des „Männergesangsvereins Germania 1890 Werchow". Unter Leitung von Michael Wein und dem Vorsitz von Reinhard  Ahrens pflegt der Verein ein umfangreiches Liedgut  und ist über die Gemeindegrenzen hinaus bekannt.

Ein traditionsreiches Werchower Familienunternehmen ist die Fleischerei Karl Löschen.

 

Plieskendorf

 

Der sorbische Ortsname geht auf das Wort „wjerchny" - oben gelegen - zurück und knüpft offenbar an den benachbarten Ort Werchow an.

Der erste urkundliche Nachweis stammt vom 12.12.1570.

Wie bereits erwähnt, gehörte der Ort bis Anfang des 20. Jahrhunderts zum Rittergut Reuden, erst 1907 wird Eugen von Wolf aus Buchwäldchen als Besitzer genannt.

Plieskendorf wurde als Zeilendorf mit einem Vorwerk gegründet. Zum Vorwerk, dem jetzigen Lindenhof, gehörten auch eine Schäferei und eine Försterei.

Mitte des 19. Jahrhunderts betrieb man an den Hängen des Weinberges Weinanbau.

Seit 1895 ist das  kleine ehemalige Gasthaus Schuster bekannt, das inzwischen von einer Enkeltochter des früheren Betreibers Mettcher als „Elkes Dorfklause" geführt wird.

Mit der Inbetriebnahme des wiederaufgebauten Klinkerwerkes Buchwäldchen begann Anfang der 50er Jahre der Aufschluss der Tongrube Plieskendorf, 1953 kam der erste Eimerkettenbagger zum Einsatz.

Bis 1990 hatte hier die Tongewinnung Vorrang, gegenwärtig wird in erster Linie Kiesabbau betrieben.

 

Cabel

 

Der Name Cabel, abgeleitet vom niedersorbischen „kobyla"- Stute - weist auf Pferdezucht hin. In einer Lehnsnotiz der Familie von Kygkepusch vom 05.09.1527 wurde der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Er wurde einst als Gutsweiler mit Rittergut gegründet.

1861 wurde vermerkt: es existieren zwei Wassermühlen und eine herrschaftliche Ziegelei.

Interessant ist auch Folgendes: Eine Mineralquelle, unfern vom Ort, die 1827 zu einer Badeanstalt eingerichtet wurde, sei würdig befunden worden, von den „Naturkundigen in ihren Schriften besprochen zu werden". Die Badeanstalt „versammelte auch einige Jahre hintereinander zahlreiche und glänzende Gesellschaften, ging aber später wieder ein".

Im Jahre 1866 eröffnete Ernst Ludwig Adolf von Wilucki die Braunkohlegrube „Andreas".

Das im Jahre 1900 entstandene Ziegelwerk bestand bis Ende der 60er Jahre.

Als Denkmal der Technikgeschichte blieb der gemauerte Kammerring des Brennofens erhalten, der seit 1999 als Fledermausquartier dient.

Jank`s Hotel & Pension hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt.