Evangelische Kirche Altdöbern

Vorschaubild Evangelische Kirche Altdöbern

Vorschaubild Evangelische Kirche Altdöbern

Nach einem "Kirchenstreit" wird im Jahre 1285 zwischen dem Abt von Dobriligk (Doberlug) und dem Pfarrer von Dobir (Altdöbern) ein Vertrag über die Zukunft des Dorfes Dobristroh (Frienhufen) abgeschlossen. Damit wird Altdöbern erstmalig in einem amtlichen Schreiben genannt; eine Kirche hat es also damals schon gegeben. Bereits um 1540 ist Altdöbern unter der Standesherrschaft evangelisch geworden. Die in ihrer Grundsubstanz aus dem Mittelalter stammende Dorfkirche brannte am 12. Mai 1914 ab. Wahrscheinlich war sie Opfer einer Brandstiftung. Die jetzige Kirche wurde nach vierjähriger Bauzeit am 20. Januar 1921 eingeweiht. Sie wurde gebaut nach Plänen des Berliner Baumeisters Carl Steinberg.

 

Unter den einladenden Armen des auferstandenen Christus betritt man die Turmhalle. Hier wird der Gefallenen des 1. Weltkrieges erinnert. Ein Opferkasten von 1770 erwartet immer noch die ein oder andere Spende. Einschließlich der Empore verfügt die Kirche über 800 Sitzplätze und eine sehr gute Akustik. Die vom späten Jugenstil geprägt künstlerische Gestaltung der Kirche stammt vom Berliner Bildhauer August Rhades. Im Mittelpunkt erstrahlt das mächtige Altarkreuz. Die farbigen Glasfenster hinter dem Altar zeigen die Geburt, Himmelfahrt und Auferstehung Jesu. In den runden Fernstern sind die Sinnbilder der vier Evangelisten abgebildet. (Engel = Matthäus, Löwe = Markus, Stier = Lukas, Adler = Johannes). Die Kanzel trägt zwei Inschriften: Seid aber Täter des Wortes, nicht Hörer allein. (Jakobusbrief 1,22) und: Das Wort Gottes ist lebendig und kräftig (Hebräerbrief 4,12).

 

Die hölzerne reich verzierte Taufe aus der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts konnte aus dem Vorgängerbau gerettet werden. Die gewölbte Kassettendecke des Kirchenschiffs besteht aus 176 Feldern, die mit christlichen Symbolen, aber auch Blumenornamenten ausgemalt sind. Dabei gleicht keines dem anderen. Auf der Kanzelseite zeigt ein Feld die brennende Dorfkirche 1914. Die romantische Orgel, ein Werk von Gustav Heinze (Sorau), hat ein pneumatisches Werk mit zwei Manualen und Pedal, 27 Registern und ca. 1.700 Peifen.

 

Im 41 m hohen Turm befinden sich drei Glocken - das größte Stahlglockengeläut in Brandenburg. Die Kirche wurde in den Jahren 1985/1986 umfassend renoviert.

 

Offene Kirche:

Juni-August: i. d. R. tgl. 10:00 - 18:00 Uhr

sonst nur an Wochenden und Feiertagen 10:00 - 18:00 Uhr

 

 

Quellennachweis:

Hans-Joachim Beeskow, Führer durch die evangelischen Kirchen des Kirchenkreises Lübben u.a.