Neuartiges Coronavirus: Entwicklungen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz - aktuelle Fallzahlen / Umzüge / Hotline-Zeiten

Neuartiges Coronavirus: Entwicklungen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz

(18.11.2020, 15 Uhr)

 

+++ Aktuelle Fallzahlen +++

Über zwei Wochen, nachdem mit der neuen Eindämmungsverordnung des Landes Brandenburg verschärfte Corona-Regelungen in Kraft getreten sind, bleibt die Situation angespannt. Dies gilt auch für den Landkreis OSL. Der kumulierte Wert der seit Anfang März bei Bürgerinnen und Bürgern in OSL laborbestätigten Infektionen liegt zum Stand heute bei 727 (+ 40). Am 2. November waren es 315, einen Monat zuvor noch 79.

 

372 Personen in OSL, und damit ein neuer Höchstwert, sind aktuell nachweislich infiziert. Auch die Zahl der engen Kontaktpersonen zu einem bestätigten Fall, die sich für die Dauer von 14 Tagen in einer häuslichen Quarantäne befinden, erreicht mit 1.217 Frauen, Männern und Kindern einen neuen negativen Rekord.

 

Die 7-Tage-Inzidenz, das heißt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 7 Tagen, liegt bei 175,55. OSL gehört damit mit Spree-Neiße (189,1) und Cottbus (191,6) zu den Landkreisen mit den meisten Neuinfektionen in ganz Brandenburg. Die niedrigste 7-Tage-Inzidenz registriert landesweit derzeit der Landkreis Prignitz mit 32,8 Fällen.

 

Allein seit Dienstag kamen in OSL 40 neue Fälle hinzu – darunter viele Einzelpersonen, aber auch einzelne Fälle bei Kindern und Personal in Schulen und Kitas. In Quarantäne befinden sich aktuell einzelne Kinder, Klassen bzw. Gruppen, Lehrkräfte bzw. Erzieher in einem OSZ in Schwarzheide, einem Gymnasium in Senftenberg, einer Oberschule in Großräschen und Grundschulen in Senftenberg (Brieske), Vetschau/Spreewald und Großräschen sowie in Kitas in Vetschau/Spreewald inkl. Ortsteil Raddusch, im Amt Ortrand (Lindenau) und in Senftenberg. Auch Fälle bei Personal bzw. Bewohnern in Pflegeeinrichtungen sind bekannt. Hotspots gibt es nach Auskunft von Dr. Susanne Rosenthal, Leiterin des Gesundheitsamtes, jedoch bislang glücklicherweise nicht.

 

Angesichts der derzeitigen Entwicklung ist davon auszugehen, dass auch die Zahl der Patienten im Klinikum Niederlausitz in den nächsten Wochen perspektivisch weiter steigt und sich die Situation zunehmend verschärft. Die Mediziner im Klinikum Niederlausitz erwarten in der Region Ende November die Hochphase von Covid-19-Patienten mit schweren Verläufen, auch bei jüngeren Menschen.

 

Momentan werden im Klinikum 36 Covid-19-Patienten behandelt, davon sechs auf der Intensivstation. Alle sechs werden beatmet. Um auf die wachsende Zahl der intensiv- und überwachungspflichtigen Covid-19-Patienten zu reagieren, wurden zuletzt Umstrukturierungen in den Krankenhäusern Senftenberg und Lauchhammer umgesetzt, ein Teil der geplanten Behandlungen verschoben und teilstationäre Bereiche vorübergehendend geschlossen. Mit diesen Maßnahmen steht mehr Personal für die High-Care-Bereiche und für die Bereiche mit infektiösen Patienten zur Verfügung. Patienten und Mitarbeiter der Krankenhäuser Senftenberg und Lauchhammer werden engmaschig auf Corona getestet.

 

„Das Klinikum Niederlausitz erreicht bei der laufenden Entwicklung bald seine Kapazitätsgrenze der Behandlung von Covid-19-Patienten“, mahnt Landrat Siegurd Heinze. “Wenn es keine Trendwende bei den Neuinfektionen geben sollte, werden zudem weitere Verschärfungen bei der Eindämmungsverordnung des Landes Brandenburg und gegebenenfalls auch Allgemeinverfügungen des Landkreises zu erwarten sein. Die Lage ist nicht nur angespannt, sondern ernst.“ 

 

Am 17. und 18.11. wurden für den Landkreis OSL zudem weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem neuartigen Coronavirus gemeldet. Damit steigt die Zahl der Verstorbenen auf 8 Personen seit März 2020 an.

 

 

+++ Umzüge Sachgebiet Wirtschaft und Förderung und Betreuungsbehörde +++

Um auf den gestiegenen Raumbedarf im Gesundheitsamt zu reagieren, ziehen das Sachgebiet Wirtschaft und Förderung und die Betreuungsbehörde zeitweise aus dem Gebäude in der Großenhainer Straße aus. Die neuen Büros befinden sich ab der kommenden Woche im Behörden- und Dienstleistungszentrum in der Knappenstraße in Senftenberg. An den Umzugstagen 19.11. (Betreuungsbehörde) und 24.11. (Wirtschaft und Förderung) sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter telefonisch und per E-Mail nicht erreichbar. An den darauffolgenden Tagen können sich Bürgerinnen und Bürger an den bekannten Sprechtagen und unter den gewohnten Kontaktdaten gern wieder an die Bereiche wenden.

 

Mit dem Auszug der Bereiche stehen für das Gesundheitsamt zehn zusätzliche Arbeitsplätze bereit. Diese sollen genutzt werden, um weiteres Personal insbesondere in der extrem aufwendigen Kontaktpersonenermittlung und -nachverfolgung einzusetzen. Derzeit unterstützen bereits zehn Soldaten der Bundeswehr sowie zwei Containment Scouts des Robert Koch-Instituts die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei dieser Aufgabe. „Wir schaffen es derzeit noch, die Kontaktpersonen zu ermitteln und zu betreuen, dies gelingt aber nur noch unter größten Anstrengungen und dank externer Hilfe“, erklärt Rosenthal.

 

Ab dem 19.11. erhält das Team erneut weitere Unterstützung. Vorgesehen sind täglich jeweils zwei freiwillige Helfer des Kreisauskunftsbüros des DRK Kreisverband Lausitz e.V., sowie ab dem 25.11. zusätzlich drei Beschäftigte aus unterschiedlichen Bundesbehörden, die sich bei ihren Dienstherren bzw. Arbeitgebern freiwillig hierfür meldeten. Auch die kreisangehörigen Städte, Ämter und Gemeinden sicherten im Ergebnis eines Amtshilfeersuchens der Kreisverwaltung bei Bedarf personelle Unterstützung zu. 

   

+++ geänderte Hotlinezeiten ab 21. November +++

Die Kreisverwaltung reagiert auf das Anrufaufkommen und passt seine Hotline-Zeiten an. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ab dem 21. November unter der bekannten Telefonnummer 0800 870 1100 wie folgt zu erreichen:

 

Montag – Freitag                 8-16 Uhr

Samstag & Sonntag           9-13 Uhr

 

Aufgrund des hohen Anfrageaufkommens kann es derzeit zu Wartezeiten oder vorübergehender Nichterreichbarkeit der Kolleginnen und Kollegen im Gesundheitsamt kommen. Anrufende werden gebeten, es in diesen Fällen später erneut zu probieren oder eine E-Mail zu senden (). Anfragen werden möglichst zeitnah bearbeitet.

 

Antworten auf häufige Fragen rund um das Thema Corona stellt die Kreisverwaltung unter www.osl-online.de bereit. Es wird gebeten, sich möglichst zunächst hier zu informieren. Damit unterstützen die Bürgerinnen und Bürger das Bemühen, schneller auf Anliegen reagieren zu können.

 

Auch das Corona-Bürgertelefon im Land Brandenburg, Telefonnummer: 0331 866-5050 bzw. die Hotline des Bundesministeriums für Gesundheit, Telefonnummer: 030 346465100 können bei Fragen zum Thema angewählt werden.

 

Im Verdachtsfall sollte die erste Maßnahme immer die telefonische Rücksprache mit der Hausärztin oder dem Hausarzt sein. Alternativ erteilt die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigungen unter der Telefonnummer 116 117 Auskünfte im Hinblick auf Testungen und vermittelt Anlaufstellen. 

 

Weitere Informationen