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Besser ausgestattet in Waldbrand und Hochwasserlagen / Bürgermeisterberatung widmete sich dem Thema Ressourcenabgleich

Foto: Die letzte Beratung mit den Bürgermeistern und Amtsdirektoren in diesem Jahr führten Landrat Siegurd Heinze und seine Dezernenten beim THW Ortsverband Senftenberg durch. (Foto: Landkreis/Werner) (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Foto: Die letzte Beratung mit den Bürgermeistern und Amtsdirektoren in diesem Jahr führten Landrat Siegurd Heinze und seine Dezernenten beim THW Ortsverband Senftenberg durch. (Foto: Landkreis/Werner)

Die Feuerwehren in OSL können im kommenden Jahr technisch besser ausgestattet zu Brand-Großschadenslagen und Hochwasserlagen in der Region ausrücken. Die Kreisverwaltung plant mehrere Beschaffungen, um sich besser aufzustellen und das Zusammenspiel mit den Einsatzmitteln anderer Einsatzeinheiten am Unglücksort zu optimieren.

 

Darüber informierte Kreisbrandmeister Tobias Pelzer am Montagmorgen (2.12.) im Rahmen der letzten diesjährigen Beratung von OSL-Landrat Siegurd Heinze mit den Bürgermeistern und Amtsdirektoren des Landkreises. Diese fand in den Räumlichkeiten des THW Ortsverbands Senftenberg (THW OV Senftenberg) im Senftenberger Windmühlenweg, in unmittelbarer Nähe der BTU Cottbus-Senftenberg, statt.

 

Ausgangslage für die Beschaffungen bilden die Erfahrungen aus zurückliegenden Einsätzen, wie beispielsweise der Brand im Reifenlager in Senftenberg im Juli 2018 oder die Einsätze in der Lieberoser Heide.

 

Demnach erweitert die Kreisverwaltung insbesondere die Kapazitäten im Bereich der Löschmittelbereitstellung. Dazu werden mehrere Behälter beschafft, die am Einsatzort mit Wasser befüllt als Pufferspeicher und Übergabebecken dienen.  Konkret handelt es sich um zwei Faltbehälter á 10.000 Liter und einen Absetzbehälter Mulde mit einem Fassungsvermögen von ca. 15.000 Litern.

 

Die Behälter können flexibel transportiert und im Gelände aufgestellt werden. Sie sichern eine ausreichende Versorgung mit Löschwasser und dienen zum anderen als Übergabebecken dem Schutz der Feuerwehrpumpen. „Das THW Senftenberg arbeitet mit einer Hochleistungspumpe, die eine Pumpleistung von über 5.000 Litern pro Minute aufweist und dadurch auch Kies und größere Schmutzteilchen ansaugt. Das Wasser muss sich in den Becken absetzen, bevor es in das Feuerwehrnetz weitergeleitet werden kann, damit keine Schäden auftreten“, erklärt Pelzer.

 

Stationiert werden die Faltbehälter bei den Feuerwehren in Ortrand und Lauchhammer. Der Absetzbehälter wird im Feuerwehr- und Katastrophenschutztechnischem Zentrum in Großräschen stationiert, das derzeit umfangreich saniert und erweitert wird. Bei Bedarf können die Behälter überörtlich von allen Feuerwehren angefordert werden.

 

Neben den Wasserbehältern erwirbt der Landkreis drei neue Motorräder und ersetzt damit die vorhandenen in die Jahre gekommenen Fahrzeuge im Amt Ortrand und den Städten Großräschen und Calau. Auch diese kommen bei Bedarf bei Großschadenslagen im gesamten Landkreis zum Einsatz. „Insbesondere in unwegsamem Gelände sind Krads flexibel einsetzbar. Sie ermöglichen bei unzureichender Versorgung mit Digitalfunk eine schnelle Kommunikation und können für Lageerkundungen eingesetzt werden. Quads stoßen hier aufgrund ihrer Größe an ihre Grenzen“, erläutert Pelzer den Nutzen der Fahrzeuge.

 

Austragungsort für die Beratung bildete nicht ohne Grund die Unterkunft des THW OV Senftenberg. Ziel war es aufzuzeigen, welche Ressourcen den Kommunen als Träger des Brandschutzes auch in diesem Bereich zur Verfügung stehen. Dazu informierte der Ortsbeauftragte Tobias Herrmann über das Aufgabenportfolio des OV Senftenberg und warb dafür, die Expertise des THW bei Großschadenslagen zu nutzen.

 

Kommunen können das THW direkt anfordern, um im Einsatz Unterstützung zu erhalten. „Bei Bedarf stellen wir vorher zudem kostenfrei speziell ausgebildete Fachberater zur Seite, die vor Ort beraten und über mögliche Unterstützungsleistungen seitens des THW Auskunft geben“, machte Herrmann deutlich.  

 

Genau wie der Landkreis plant auch das THW die Anschaffung zusätzlicher Pufferspeicherbehälter, um seine Kapazitäten zu erweitern. Zwei 30.000-Liter-Faltbehälter werden noch im Dezember geliefert, zwei ähnlich große sind im kommenden Jahr geplant.

 

„Die Kommunen müssen wissen, auf welche Ressourcen die Feuerwehren im Ernstfall zugreifen können. Zudem werden so Mehrfachvorhaltungen vermieden. Mit geplanten Neuanschaffungen seitens des Landkreises aber auch seitens des THW Senftenberg reagieren wir auf aktuelle Anforderungen. So sind wir künftig technisch noch besser aufgestellt für Großbrände und Hochwasserlagen“, wandte sich Landrat Siegurd Heinze an die Bürgermeister und Amtsdirektoren.

 

Den Ausführungen Herrmanns schloss sich ein Rundgang über das Gelände mit einer Technik- und Fuhrparkschau an. Hier präsentierte er gemeinsam mit Tom Schneider und Jonas Lange unter anderem den im Juni 2019 in Betrieb genommenen modernen Gerätekraftwagen 1. Der rund acht Meter lange „rollende Werkzeugkasten“ hält von Klein- und Großwerkzeug bis hin zu unterschiedlichen Rettungsmitteln alles vor, was im Einsatz benötigt werden kann. Gemeinsam mit der Netzersatzanlage 56 kVA sichert er zudem die Versorgung mit Notstrom im Gelände. Des Weiteren zeigten sie die Ausstattung der Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen mit der Hochleistungspumpe, den weiteren unterschiedlichen Pumpen mit einer Gesamtleistung von rund 12.000 Litern pro Minute und der Ausrüstung für die Förderung von Wasser über lange Wegstrecken von bis zu 2.300 Metern.

 

Der OV Senftenberg ist der südlichste von neun Ortsverbänden der Regionalstelle Frankfurt (Oder). Er wurde 1999 gegründet und zählt derzeit 30 aktive Helfer sowie 20 Mitglieder in der Jugendtruppe. Im Juni dieses Jahres lud der Verein anlässlich des 20-jährigen Jubiläums zu einer großen Festveranstaltung. Der OV Senftenberg besteht aus zwei Organisationseinheiten, die für die Verwaltung und für die Erfüllung der vielfältigen Aufgaben bei Übungen, Einsätzen und anderen technischen Hilfeleistungen zuständig sind. Insbesondere für die Bereiche Einsatzführung, Bergung und Rettung sowie Wasserschaden sind die Senftenberger bestens ausgestattet.

 

Neben den Themen Brandschutz und THW standen am Montag auch weitere Themen auf der Tagesordnung. So informierte Landrat Heinze unter anderem über das Projekt „Hauptamt stärkt Ehrenamt“, den bevorstehenden Zensus 2021 und führte zur Situation der Klinikum Niederlausitz GmbH aus.

 

Vier Mal im Jahr lädt der Landrat zu den Treffen. Diese fanden in diesem Jahr in Vetschau/Spreewald, Calau, Schwarzheide und Senftenberg statt.

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