Benefizlauf „WasserMarsch“ in Calau mit neuem Teilnahmerekord / Kinder, Jugendliche und Erwachsene „erliefen“ 5.000 Euro für eine Schule im Tschad
Am Wochenende (8. und 9. September) fand der diesjährige Benefizlauf „WasserMarsch“ des Landkreises OSL statt. Hierbei erkundeten 100 Kinder, Jugendliche und Erwachsene die Natur der Region zu Fuß – und waren dabei zwischen 6 bis 24 Stunden unterwegs. Der Lauf wurde erneut von Sozialarbeitern und Mitarbeitern der Jugendförderung des Jugendamtes OSL initiiert. Das „erlaufene“ Geld in Höhe von 5.000 Euro kommt den Kindern einer Schule in der Republik Tschad, einem der ärmsten Länder der Welt, zugute.
Austragungsort des Benefizlaufes bildete in diesem Jahr die Stadt Calau im Norden des Landkreises. Eröffnet wurde der „WasserMarsch“ 2023 durch Alexander Erbert, Beigeordneter der Kreisverwaltung im Dezernat für Gesundheit, Jugend und Soziales, sowie Calaus Bürgermeister Marco Babenz. Der 24-Stunden-Lauf startete am Freitag, den 8. September, um 17 Uhr auf dem Marktplatz in Calau. Die „abgespeckte“ Variante, der 6-Stunden-Lauf, begann am Samstag, 9. September, um 11 Uhr. Start und Ziel bildete hier die Bäuerliche Produktionsgemeinschaft Saßleben in der Mloder Straße 22A.
Die Kinder und Jugendlichen starteten erneut in kleinen Gruppen von mindestens drei Personen. Ziel war es, innerhalb der verfügbaren Zeit zu Fuß gemeinsam möglichst viele Kilometer zurückzulegen. Die Strecke wählten die Teilnehmer selbst, die Betreuung der Läufe erfolgte durch Sozialarbeiter aus dem Landkreis. Die 24-Stunden-Läufer konnten die Nacht kostenfrei in einem Basislager mit Abendbrot verbringen. Die erfolgreiche Teilnahme am Lauf ließen die Teilnehmenden am frühen Samstagabend mit einer Abschlussveranstaltung bei der Bäuerlichen Produktionsgemeinschaft in Saßleben ausklingen, bei der auch die Ergebnisse der Läufe verkündet wurden.
Steffen Lachmann von der Jugendförderung des Landkreises OSL, der den Lauf mitorganisiert: „Wir sind wirklich stolz auf das Ergebnis des diesjährigen WasserMarsches. Am Start waren insgesamt 13 Teams mit zusammen genau 100 Teilnehmern. Es wurden 2.238 km gelaufen und damit 4.908 Euro gesammelt. Der Bürgermeister von Calau, Marco Babenz, war davon derart beeindruckt, dass er zusätzlich zu seinem Sponsoring auf glatte 5.000 Euro erhöht hat.“
Mitmachen konnten erneut alle interessierten Kinder und Jugendlichen, egal ob aus Schule, Jugendtreff oder Verein. Die bislang jüngsten Läufer bei „WasserMarsch“ waren zehn Jahre alt und kamen in Begleitung ihrer Hortnerin. Nach oben hin gibt es keine Grenzen. Erstmals ging das Jugendamt des Landkreises OSL am Samstag mit einem eigenen Team an den Start. Mit 100 Teilnehmenden konnte in diesem Jahr ein neuer Teilnahmerekord erzielt werden.
Der Lauf wurde erneut von verschiedenen Unternehmen und Privatpersonen unterstützt. Diese stellten für jeden erlaufenen Kilometer einen vorab vereinbarten Spendenbetrag in Aussicht. In der Regel suchen sich die Jugendlichen einer Stadt oder Gemeinde ihren oder ihre Sponsoren selbstständig aus und gehen mit einer Spendenvereinbarung auf diese zu. Diese können dann frei entscheiden, mit welchem Betrag sie das Projekt unterstützen möchten.
In den vergangenen 7 Jahren nahmen insgesamt 569 Teilnehmer an den Spendenläufen teil. Zusammen wurde eine Wegstrecke von 13.967,3 Kilometer zurückgelegt und damit 28.057,60 EUR für das Projekt gesammelt.
Mit dem „WasserMarsch“ sollen Jugendliche die Gelegenheit bekommen, den Alltag der Jugendlichen im Tschad nachzuempfinden. Zum Beispiel müssen die Mädchen weit laufen, um Wasser für ihre Familien zu beschaffen. In der Trockenzeit sind das bis zu 20 Kilometer am Tag.
Das Spendengeld aus „WasserMarsch“ kommt erneut dem Aufbau der Schule in Region Milakar in der Republik Tschad zu Gute. In der Region gibt es kein funktionierendes staatliches Schulwesen. Von dem Erlös der zurückliegenden Jahre konnten bislang fünf Klassenräume, eine Toilette und ein Brunnen gebaut werden. Schulbänke und Tafeln wurden angeschafft. Ebenso erhielten die etwa 260 Kinder dringend benötigtes Schulmaterial, wie Tafeln und Schulhefte. Das Engagement vor Ort soll auch mit dem Erlös von „WasserMarsch“ 2023 weiter fortgesetzt werden. So soll das Geld mit dazu beitragen, die Schulzeit vor Ort für die Kinder weiter auszuweiten. Konkret sollen Kinder durch einen neuen Oberstufenbereich nun auch nach der 6. Klasse weiterhin Unterricht erhalten können. Zum Vergleich: Im Tschad beträgt die durchschnittliche Schulzeit 2,3 Jahre.
Partner für den Aufbau der Schule im Tschad und gleichzeitig Spendenverwalter ist Simon Hocker aus Lauchhammer, hauptamtlicher Mitarbeiter des Christlichen Vereins Diguna e.V. aus Haiger. Hocker arbeitet seit mehreren Jahren im Tschad.