„WasserMarsch“ Spendenlauf am 9. und 10. September 2022 in Raddusch

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Seit sechs Jahren unterstützt der von Sozialarbeitern und Mitarbeitern der Jugendförderung des Jugendamtes OSL initiierte Spendenlauf „WasserMarsch“ Kinder in der Republik Tschad, einem der ärmsten Länder der Welt. Am 9. und 10. September können Kinder und Jugendliche aus OSL und Umgebung erneut die Wanderschuhe schnüren und in kleinen Teams die „Wildnis“ Brandenburgs erlaufen. Start ist in diesem Jahr an der Kulturscheune in Raddusch. Jeder zurückgelegte Kilometer bringt Geld ein. Dieses kommt erneut dem Aufbau einer Schule in der Region Milakar zu Gute.

 

Das Konzept von WasserMarsch

Der 24-Stunden-Lauf startet am Freitag, dem 9. September, um 17 Uhr an der Kulturscheune in Raddusch/ Spreewald und wird durch Jugenddezernent Alexander Erbert eröffnet. Die „abgespeckte“ Variante, der 6-Stunden-Lauf, beginnt am darauffolgenden Samstag um 11 Uhr.

Die Kinder und Jugendlichen starten in kleinen Gruppen von mindestens drei Personen. Ziel ist es, innerhalb der verfügbaren Zeit zu Fuß gemeinsam möglichst viele Kilometer zurückzulegen. Die Strecke wählen die Teilnehmer selbst, die Betreuung der Läufe erfolgt durch Sozialarbeiter aus dem Landkreis.

„Mitmachen können alle interessierten Kinder und Jugendlichen, egal ob aus Schule, Jugendtreff oder Verein“, erklärt Steffen Lachmann von der Jugendförderung des Landkreises OSL. „Die bislang jüngsten Läufer waren zehn Jahre alt und kamen in Begleitung ihrer Hortnerin. Nach oben hin gibt es keine Grenzen.“ Kurzfristig Entschlossene können sich gern noch bei Steffen Lachmann zur Registrierung anmelden: ; 03573 870 4264.

 

In der Regel suchen sich die Jugendlichen einer Stadt oder Gemeinde ihren oder ihre Sponsoren selbstständig aus und gehen mit einer Spendenvereinbarung auf diese zu.

Diese können dann frei entscheiden, mit welchem Betrag sie das Projekt unterstützen möchten. „Bei einem etwaigen Spendenbeitrag von einem Euro pro Kilometer ergäbe sich bei zurückgelegten 50 Kilometern eine maximale Spende in Höhe von 50 Euro – je nachdem, wie viele Kilometer die Jugendlichen in ihrer Gruppe erlaufen“, rechnet Lachmann vor. Auch ein Pauschalbetrag kann vorab vereinbart werden. In den vergangenen 5 Jahren nahmen insgesamt 401 Teilnehmer an den Spendenläufen teil. Zusammen wurde eine Wegstrecke von 9.997,3 Kilometer zurückgelegt und damit 19.501,50 EUR für das Projekt gesammelt.

 

Jugendliche laufen für einen guten Zweck

Das Spendengeld aus „WasserMarsch“ kommt dem Aufbau der Schule in Region Milakar in der Republik Tschad, etwa 100 Kilometer östlich von Moundou, zu Gute. In der Region gibt es kein funktionierendes staatliches Schulwesen. Die Mädchen müssen weit laufen, um Wasser für ihre Familien zu beschaffen. In der Trockenzeit sind das bis zu 20 Kilometer am Tag.

Mit dem „WasserMarsch“ sollen Jugendliche die Gelegenheit bekommen, den Alltag der Jugendlichen im Tschad nachzuempfinden. Parallel sammeln sie Geld, damit die Kinder im eigenen Dorf regelmäßig die Schule besuchen können. Knapp 90 Kinder, Jugendliche und Sozialarbeiter aus OSL und Umgebung liefen im vergangenen Jahr beim 5. „WasserMarsch“ in 13 Teams. Beachtliche 3.200 Euro kamen dabei zusammen. Von dem Erlös der zurückliegenden Jahre konnten unter anderem erste Klassenräume und ein Sanitärtrakt gebaut werden. Ebenso erhielten die etwa 260 Kinder dringend benötigtes Schulmaterial, wie Tafeln und Schulhefte. In diesem Jahr soll von dem Geld ein weiterer Klassenraum sowie der Erweiterung des Sanitärtraktes für die Kinder im Dorf entstehen. Partner für den Aufbau der Schule im Tschad und gleichzeitig Spendenverwalter vor Ort ist Simon Hocker aus Lauchhammer, hauptamtlicher Mitarbeiter des Christlichen Vereins Diguna e.V. aus Haiger. Hocker lebt und arbeitet seit mehreren Jahren im Tschad und begleitet dort als Techniker den Aufbau von Radiostationen. 

 

Die Republik Tschad

Die Republik Tschad ist ein Binnenstaat in Zentralafrika. Sie ist das fünftgrößte Land in Afrika und etwa 3,5 Mal so groß wie Deutschland. Das Land gilt als eines der ärmsten der Welt. Die Lebenserwartung der etwa 12,1 Millionen Einwohner liegt bei etwas über 50 Jahren. Die Alphabetisierungsrate beträgt 22,3 Prozent. Auf 1000 Einwohner kommen 0,04 Ärzte, die Kindersterblichkeitsrate beträgt 8,54 %. Über 80 % der Einwohner haben weniger als 2 Dollar pro Tag zur Verfügung. Nur 51% der Einwohner haben einen Zugang zu Trinkwasser. Die durchschnittliche Schulzeit beträgt 2,3 Jahre.

 

 

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Am 10. und 11. September können Kinder und Jugendliche aus OSL und Umgebung erneut die Wanderschuhe schnüren und in kleinen Teams die „Wildnis“ Brandenburgs erlaufen. Das Spendengeld aus „WasserMarsch“ kommt dem Aufbau der Schule in der Region Milakar in der Republik Tschad, etwa 100 Kilometer östlich von Moundou, zu Gute. In der Region gibt es kein funktionierendes staatliches Schulwesen. (Fotos Simon Hocker)

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