Brandenburg impft: Arztpraxen unterstützen Impfkampagne

Modellprojekt ist vierte Säule im Kampf gegen Corona

 

Es ist ein großer und wichtiger Schritt: Heute wurden die ersten Impfungen gegen eine Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 in den Arztpraxen verabreicht. Im Rahmen eines Modellvorhabens der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) bieten zunächst vier Pilotpraxen die Impfungen für ihre Patienten an. Die Impfungen sollen nicht nur in den Praxen, sondern auch bei Hausbesuchen durchgeführt werden. Die Zahl der Praxen soll in den kommenden Wochen auf 50 erweitert werden. Die Impfungen in den Arztpraxen ersetzen keine bestehenden Angebote, sondern sind neben den Impfzentren, dem mobilen Impfen und dem Impfen in den Krankenhäusern die vierte Säule der Impfkampagne im Land Brandenburg. Die Hintergründe erläuterten die beteiligten Partner heute bei einem Pressetermin in einer Modellpraxis in Senftenberg im Landkreis Oberspreewald-Lausitz.

  • Aufgrund der Impfverordnung des Bundes sind Impfungen in den Arztpraxen derzeit regelhaft nicht möglich. Darum müssen die Impfungen jetzt im Rahmen eines Modellprojekts vorgenommen werden.
  • Die Modellpraxen befinden sich in Bad Belzig, Pritzwalk, Wittenberge und Senftenberg.
  • Pro Woche erhalten die beteiligten Praxen rund 100 Impfdosen.
  • Geimpft wird in erster Linie in den Praxen, aber auch bei Hausbesuchen.
  • Genutzt wird vor allem der Impfstoff von AstraZeneca. In geringem Umfang kommen auch mRNA-Impfstoffe zum Einsatz.
  • Die Termine werden von den Praxen vergeben.
  • Geimpft werden Personen, die laut Impfverordnung des Bundes impfberechtigt sind.

 

Gesundheitsstaatssekretär Michael Ranft: „Gemeinsam bauen wir die Impfkapazitäten deutlich aus. Um schnell allen Brandenburgerinnen und Brandenburgern ein Impfangebot machen zu können, brauchen wir die Impfungen in den Arztpraxen. Brandenburg geht hier mit dem Pilotprojekt voran. Jetzt ist entscheidend, dass das Bundesgesundheitsministerium seine Coronavirus-Impfverordnung schnell anpasst, sodass Haus- und Facharztpraxen die Corona-Schutzimpfungen routinemäßig als Teil der Regelversorgung anbieten können.“

 

Siegurd Heinze, Landrat Landkreis Oberspreewald-Lausitz: „Ich begrüße das Pilotprojekt ausdrücklich, weil es perspektivisch dazu beiträgt, die bevorstehende Herausforderung von landesweiten Impfungen auf breite Schultern zu verteilen und bestehende Ressourcen effektiv zu nutzen. Als Landkreis stehen wir bereit, uns mit zwei Impfstellen in Senftenberg und Lübbenau/Spreewald und einem mobilen Impfangebot für unsere Bürgerinnen und Bürger mit einzubringen.“

 

MUDr./ČS Peter Noack, Vorsitzender KVBB: „Laut aktueller Medienberichte plant der Bundesgesundheitsminister, die Hausärzte schon viel früher als gedacht in die Impfkampagne einzubeziehen. Das ist für uns eine logische Konsequenz. Denn Impfungen in den Praxen sind dezentral, wohnortnah. Die Kolleginnen und Kollegen kennen ihre Patienten am besten. Vor allem die Hausärzte beweisen jedes Jahr mit der Grippeschutzimpfung, dass sie in kurzer Zeit viele Menschen impfen können. Dank unseres Modellprojekts sind wir gut vorbereitet, wenn der Bundesgesundheitsminister seine Pläne umsetzt.“

 

Übersicht: Impfangebote im Land Brandenburg

 

Wer

Impfstoff

Terminvereinbarung

Personen, über 80 Jahre, deren Termine umgebucht werden mussten (rund 9.000 Personen)

Biontech/Pfizer

Aktive Ansprache über Call Center, nahezu 100 Prozent der Termine wurden bereits vereinbart. Konnte jemand nicht erreicht werden, wird ein Termin generiert und per Post zugesandt.

Weitere Personen über 80 Jahre

Biontech/Pfizer, Moderna

Personen erhalten jahrgangsweise, beginnend mit den über 85-jährigen, ein Impfangebot per Post und können über eine Sonderrufnummer einen Termin buchen. Die Erstimpfungen für diese Personen starten ab 8. März in den Impfzentren.

Mobiles Impfen

Biontech/Pfizer, Moderna

Nach Abschluss der Impfungen in den vollstationären Einrichtungen starten Impfungen in alternativen Wohnformen der Pflege. Das Sozialministerium informiert Einrichtungsträger.

Beschäftigte in Krankenhäusern und Reha-Kliniken

AstraZeneca

Krankenhausbeschäftige werden in Krankenhäusern geimpft.

Personen unter 65 mit Vorerkrankung oder Behinderung gemäß zweiter Stufe mit hoher Priorität laut Impfverordnung

AstraZeneca

Voraussetzung ist ein ärztliches Zeugnis über die Erkrankung nach Paragraph 3 Absatz 1 Nummer 2 Buchstabe a bis i.
Buchung über www.impfterminservice.de

Beschäftigte in besonderen Berufsgruppen (z. B. Pflege, ambulante Medizin)

AstraZeneca

Benötigen eine Arbeitgeberbescheinigung als Nachweis. Die Terminvermittlung erfolgt über eine Sonderrufnummer oder über
www.impfterminservice.de

Erzieher und Lehrer von Grund-, Sonder- und Förderschulen

AstraZeneca

Buchung über www.impfterminservice.de
Die notwendige Arbeitgeberbescheinigung wird vom Bildungsministerium bereitgestellt.

Darüber hinaus soll es auch Impftage in ausgewählten Krankenhäusern geben.

Modellprojekt Impfungen in
Arztpraxen

AstraZenca

Ab 3. März wird die KVBB im Modellvorhaben zunächst mit vier Praxen starten und die Zahl dann im Laufe des Monats auf gut 50 erhöhen. Geimpft werden soll in den Praxen und bei Hausbesuchen. Die Terminvereinbarung läuft über die beteiligten Praxen.

 

Weitere Informationen im Internet: https://brandenburg-impft.de

 

Ansprechpartner:

Gabriel Hesse, Pressesprecher Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz, Tel.: (0331) 866 5040

Christian Wehry, Pressesprecher Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg, Tel.: (0331) 23 09 196