Stilles Gedenken an die Opfer des Holocaust

Archivfoto: Am 27. Januar wird auch im Landkreis Oberspreewald-Lausitz der vielen Opfer des Nationalsozialismus gedacht. (Archivfoto Landkreis OSL/Werner) (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Archivfoto: Am 27. Januar wird auch im Landkreis Oberspreewald-Lausitz der vielen Opfer des Nationalsozialismus gedacht. (Archivfoto Landkreis OSL/Werner)

Der 27. Januar ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Auch im Landkreis Oberspreewald-Lausitz wird daran erinnert. So erneut in diesem Jahr, wenn pandemiebedingt auch in kleinstem Rahmen.

 

Austragungsort für das kreisliche Gedenken ist das Ehrenmal in der Schipkauer Straße in Schwarzheide, gegenüber der Hauptverwaltung der BASF Schwarzheide GmbH. Im Zweiten Weltkrieg befand sich unweit von dieser Stelle von Juli 1944 bis April 1945 ein Außenlager des Konzentrationslagers Sachsenhausen.

 

Die Kreistagsvorsitzende Martina Gregor-Ness, OSL-Landrat Siegurd Heinze und BASF Schwarzheide GmbH-Geschäftsführer Jürgen Fuchs treffen sich hier am Mittwochmittag zum stillen Gedenken und legen Blumengebinde nieder.

 

Mit Blick auf die pandemiebedingten Einschränkungen wird es erstmals keine Gedenkveranstaltung mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern geben. Auch die traditionelle und würdige musikalisch-kulturelle Umrahmung durch Schülerinnen und Schüler des Emil-Fischer-Gymnasiums Schwarzheide und die Schwarzheider Blasmusikanten muss entfallen.

 

OSL-Landrat Siegurd Heinze: „In mahnender Erinnerung blicken wir noch heute auf diesen schrecklichen und traurigen Teil unserer Geschichte. Millionen von Menschen fielen damals dem beispiellosen Vernichtungswillen des Nationalsozialismus zum Opfer. Juden, aber auch Sinti und Roma, Homosexuelle, Behinderte, Kriegsgefangene und zahlreiche andere Menschen – Frauen, Männer wie auch Kinder.  Wir müssen die Erinnerung an dieses dunkle Kapitel aufrechterhalten, besonders auch mit Blick auf nachfolgende Generationen. Unsere Kinder, Enkel und Urenkel müssen verstehen, warum es heute so wichtig ist, entschlossen einzutreten gegen jegliche Form des Extremismus und Fanatismus in unserer Gesellschaft.“

  

Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist seit 1996 deutschlandweit ein gesetzlicher Gedenktag. Er bezieht sich auf den Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges, am 27. Januar 1945. Mehr als eine Million Menschen wurden allein in Auschwitz zwischen März 1942 und November 1944 ermordet. Auschwitz steht heute als Begriff für den nationalsozialistischen Rassenwahn.

 

2005 erklärten die Vereinten Nationen den Tag zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust.

 

In dem Außenlager des Konzentrationslagers Sachsenhausen in Schwarzheide waren ca. 1.000 jüdische Häftlinge aus dem Konzentrationslager Auschwitz in einem Barackenlager dicht neben der Autobahn untergebracht, um als Zwangsarbeiter das von Luftangriffen stark zerstörte Braunkohlenbenzinwerk wieder aufzubauen.

 

Von den ehemals 1.000 Häftlingen des Außenlagers in Schwarzheide überlebten nur etwa zweihundert – mehr als 2/3 der Häftlinge sind vor Erschöpfung gestorben, umgekommen bei weiteren Bombenangriffen auf das Werk, wurden willkürlich und erbarmungslos von der SS niedergeschossen oder kamen bei den Todesmärschen ums Leben.

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