Christine Paulan in Altersteilzeit verabschiedet / Viele Gebäude und Projekte im Landkreis tragen ihre Handschrift

Foto: Überraschung gelungen: Zum Abschied aus der Kreisverwaltung überraschten Landrat Siegurd Heinze und Dezernent Wilfried Brödno Christine Paulan im Bau- und Hauptamt in Hörlitz. Mit einem Radlader überreichten sie der Leiterin des Sachgebiets Bau und Unterhaltung ein Präsent – ein personalisiertes Rommé-Kartenspiel mit Bildern ihrer wichtigsten Projekte im Bereich Hoch- und Tiefbau. (Foto: Landkreis/Weser) (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Foto: Überraschung gelungen: Zum Abschied aus der Kreisverwaltung überraschten Landrat Siegurd Heinze und Dezernent Wilfried Brödno Christine Paulan im Bau- und Hauptamt in Hörlitz. Mit einem Radlader überreichten sie der Leiterin des Sachgebiets Bau und Unterhaltung ein Präsent – ein personalisiertes Rommé-Kartenspiel mit Bildern ihrer wichtigsten Projekte im Bereich Hoch- und Tiefbau. (Foto: Landkreis/Weser)

Der deutschlandweit vielbeachtete Seecampus Niederlausitz, das frisch sanierte Paul-Fahlisch-Gymnasium in Lübbenau/Spreewald, OSL’s Radwege, Rettungswachen, Kreisstraßen, Kreisgebäude und vieles mehr: Die Liste der Projekte, welche die Handschrift von Christine Paulan tragen, lässt sich lang fortsetzen. Am Dienstag (17.12.) verabschiedet sich die Leiterin des Sachgebiets Bau und Unterhaltung bei der Kreisverwaltung OSL in die Altersteilzeit. Landrat Siegurd Heinze und Dezernent Wilfried Brödno dankten der durchsetzungsstarken Klettwitzerin dieser Tage auf besondere Art und Weise.

 

„Mit viel Schubkraft und viel Hubkraft, dabei stets geradeaus und ohne Rückwärtsgang, immer hin zu optimalen Ergebnissen“ – so brachte Landrat Siegurd Heinze das Wirken der vielen als durchsetzungsstark bekannten, aber durchaus liebenswerten Klettwitzerin auf den Punkt. Vieles habe die Kreisverwaltung ihr und insbesondere ihrem Verhandlungsgeschick zu verdanken. „Und vor allem geht uns jemand verloren, der mit uns – und natürlich stets im Sinne der Sache – streitet“, unterstrich er die Erinnerung an Paulan als hartnäckige Verhandlungsführerin.

 

Passend zur Tätigkeit im Bereich Bau wurde auch das Geschenk stilecht überreicht: So tauschte der Verwaltungschef kurzerhand Dienstwagen gegen Radlader und fuhr überraschend vor dem Bau-und Hauptamt in Hörlitz vor, um gemeinsam mit Dezernent Wilfried Brödno das Geschenk – ein personalisiertes Rommé-Spiel mit den Meilensteinen ihrer Hoch- und Tiefbauprojekte, zu überreichen. „Damit Sie uns nicht vergessen“, machte Heinze deutlich und überreichte der passionierten Kartenspielerin den Satz Karten. Dieses wird Paulan in die neue Heimat in Sachsen-Anhalt begleiten, denn mit dem Austritt aus dem Arbeitsleben steht demnächst auch eine Veränderung ihres räumlichen Lebensmittelpunkts bevor.

 

Christine Paulan gilt nicht nur innerhalb der Kreisverwaltung als „Frau für alle Fälle“. In der Vergangenheit verantwortete sie eine Vielzahl bedeutender Projekte. Dazu zählt insbesondere das in der Geschichte des Landkreises bislang größte Hochbauprojekt, der Bau des SeeCampus Niederlausitz in Schwarzheide als deutschlandweit erstes in öffentlich-privater Partnerschaft realisiertes Gebäude in vollständiger Passivhausbauweise. Die Einrichtung vereint ein Gymnasium und einen Bereich des Oberstufenzentrums unter einem Dach, dazu die Campus-Bibliothek und Sportanlagen für die Einwohner der Städte Schwarzheide und Lauchhammer. Das Gebäude wurde 2011 eröffnet. Frau Paulan verantwortete hierbei als Projektverantwortliche den Bau des bis dahin deutschlandweit einmaligen Schulgebäudes in Höhe von über 22 Millionen Euro und war seitdem auch ständige Ansprechpartnerin für den Betrieb des Hauses. 

 

In ähnlicher Dimension bewegte sich das Projekt „Realisierung Radwegezielnetz im Landkreis OSL“ im Zeitraum von 1998 bis 2001. Dabei wurden unter Paulan als Projektleiterin insgesamt 233 Kilometer Wege neu- und ausgebaut. In 2019 begleitete sie zuletzt auch das aktuelle Projekt zur baulichen Modernisierung der Fernradwege im Landkreis. Seit dem Eingang des ersten Fördermittelbescheides und dem Startschuss im September diesen Jahres konnten bereits drei Teilstrecken fertiggestellt werden. Bis 2022 werden insgesamt 70 Kilometer Strecke saniert. Knapp elf Millionen Euro fließen in das Projekt.

 

Die Leitung des Sachgebiets Bau und Unterhaltung übernahm Frau Paulan 2013.

Hier wurden in den letzten Jahren weitere Maßnahmen wie die energetische Sanierung des Paul-Fahlisch-Gymnasiums in Lübbenau/Spreewald von 2014 bis 2016, die Neugestaltung der Außenanlagen des Friedrich-Engels-Gymnasiums, kurzfristige Projekte zur Unterbringung von Asylbewerbern, Straßenbaumaßnahmen in Lübbenau/Spreewald, Senftenberg und Grünewalde sowie viele Vorhaben mit der Finanzierung aus dem Kommunalinvestitionsfördergesetz durch sie und ihr Team umgesetzt. 

 

Ihre berufliche Laufbahn beim Landkreis startete die ausgebildete Bauzeichnerin und studierte Bauingenieurin 1992 beim damaligen Altkreis Senftenberg als Sachbearbeiterin im Bauordnungsamt. Neben ihrer Tätigkeit im Bereich Bau übernahm Paulan in ihrer beruflichen Laufbahn immer wieder auch Spezialaufgaben. Nach der Fertigstellung des Radwegezielnetzes war sie im Bereich Wirtschaftsförderung tätig und konnte die erste Satzung für den Seenland-Zweckverband auf den Weg bringen. Von 2004 bis 2008 war sie Geschäftsstellenleiterin des Job-Centers in Lauchhammer, bis der Ruf zum SeeCampus kam. Als hier dann der Regelbetrieb begann, übernahm sie wieder eine neue Herausforderung: Im Ergebnis ihrer Tätigkeit als Inklusionskoordinatorin im Schulverwaltungs- und Kulturamt im Zeitraum von 2012 bis 2013 brachte der Landkreis ein brandenburgweit beachtetes „Konzept zur Umsetzung der inklusiven Bildung im Landkreis OSL im Bereich Kita bis zum Verlassen der Grundschule“ auf den Weg.

 

Die „Frau für alle Fälle“ nimmt nun Abschied vom Berufsleben. Viele neue Projekte im Landkreis, wie der Ausbau der Ortsdurchfahrt in Kleinkmehlen, der Bau der Rettungswache in Klettwitz, die Sanierung des Gymnasiums in Senftenberg und andere sind auf den Weg gebracht worden und werden jetzt durch die Nachfolger im Bau- und Hauptamt weiterbearbeitet.

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