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Die untere Naturschutzbehörde informiert zu Wespen und Hornissen im Sommer

Eine der Wespenarten, die sich nicht um unsere Marmelade kümmert: die Feldwespe. Wie hier zu erkennen, baut sie keine Hülle um das Nest. Die untere Naturschutzbehörde des Landkreises steht bei Fragen zum Thema gern zur Verfügung. (Fotos Landkreis) (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Eine der Wespenarten, die sich nicht um unsere Marmelade kümmert: die Feldwespe. Wie hier zu erkennen, baut sie keine Hülle um das Nest. Die untere Naturschutzbehörde des Landkreises steht bei Fragen zum Thema gern zur Verfügung. (Fotos Landkreis)

Insekten sind ein derzeit angesagtes Thema. Flächenversiegelung und Chemie-Einsatz, das Fehlen von Blühflächen und Blühpflanzen in der Landschaft und nicht zuletzt der Klimawandel wirken sich auf diese Tiergruppen nachhaltig negativ aus. Schnell ist die Verantwortung dafür auf andere geschoben. Dabei kann jeder im eigenen Umfeld etwas gegen den Insektenschwund unternehmen, wie die untere Naturschutzbehörde des Landkreises Oberspreewald-Lausitz informiert.

 

Die beginnende Sommerzeit ist Insektenzeit. Blühende Pflanzen und reifende Früchte ziehen Falter und Schwärmer, Solitärbienen und viele andere Insekten magisch an. Doch woher kommen diese Tiere überhaupt? Sie überwintern etwa im Boden, auf Brachflächen und in Hochstauden aus dem Vorjahr. Wer seinen Garten schon im Winter „sauber“ gemacht hat, braucht daher nicht auf Marienkäfer und Schmetterling zu warten. Dafür begegnen viele den Mücken, Wespen und Hornissen mit Skepsis. Doch mit dem Wissen um die Lebensweise dieser Insekten ist ein gewisses Miteinander durchaus möglich.

 

In der Regel unbemerkt, beginnt die Wespen- oder Hornissenkönigin bereits im Mai mit dem Aufbau ihres Volkes. Da diese Völker erst im August ihre normale Volksstärke erreichen, werden die Einzeltiere anfangs nicht beachtet. Von den acht bei uns im Landkreis vorkommenden Wespenarten sind es nur die „Deutsche“ und die „Gemeine Wespe“, die in der Lage sind, starke und individuenreiche Völker aufzubauen. 

 

Bei zum jetzigen Zeitpunkt entdeckten Wespennestern handelt es sich in der Regel um die „Mittlere Wespe“. Ihr Nest erkennt man daran, dass es frei unterm Dach an einer hellen Stelle oder sogar in Sträuchern oder dem Geäst von Bäumen hängt. Die Insassen dieser Nester interessieren sich überhaupt nicht für unseren Kaffeetisch und ihre Volksentwicklung ist im August abgeschlossen. Ähnlich verhält es sich mit der „Feldwespe“ Diese Wespenart baut kleine flache Waben ohne Hülle unter Dächern, so dass man den Tieren direkt ins „Nest“ gucken kann. Dieses wird von maximal 20 Wespen besetzt, die sich ausschließlich von Pflanzennektar ernähren. Sicher werden sich einige Wespennester in den nächsten Wochen noch entwickeln. Bekanntlich kümmern sie sich aber nicht um uns Menschen, solange ihre Nester nicht durch Unachtsamkeit oder Vorsatz beschädigt werden. Dies trifft auch für die Hornisse zu. Nur bei massiven Störungen am Nest, wie Erschütterungen oder bei hektischen Bewegungen im Umkreis von 3 bis 4 Metern verteidigen die Hornissen ihren Staat mit Stichen.

 

Eine Beseitigung der Nester von Wespen und Hornissen sollte daher nur in Ausnahmefällen in Betracht gezogen werden. Wespen und Hornissen ernähren sich als ausgesprochene Insektenjäger zu 90 Prozent von Fliegen, kleinen Wespen und Motten. Außerdem ist zu beachten, dass für eine Umsetzung oder Beseitigung von Hornissennestern eine Genehmigung der Naturschutzbehörde des Landkreises erforderlich ist.

 

Damit Hornissen und Wespen im Sommer aber nicht zur Gefahr werden, sollte man am Haus und im Garten auf diese fliegenden Tiere achten. Nester unter dem Dach sind genauso möglich wie im alten Baum, im Komposthaufen oder im Mauseloch. Fliegengaze an den Fenstern verhindert das Einfliegen von Hornissen ins Zimmer, die besonders abends an erleuchteten Fenstern nach Insekten suchen. Sehr oft sind Hornissen im Flieder oder anderen Sträuchern zu beobachten, die sich dort ihr „Baumaterial“ für den Nestbau abraspeln. Beim Auflesen von Fallobst ist immer mit Wespen oder Hornissen zu rechnen. Insektenstiche sind zwar schmerzhaft, lassen sich jedoch mit Zwiebelsaft gut behandeln. Dabei besteht zwischen dem Gift der Wespe und der Hornisse kein Unterschied, nur ist der Stachel der Hornisse beträchtlich größer und der Stich somit schmerzhafter. Das Wespengift ist für den Menschen ungefährlich.  Personen, die auf Insektenstiche allergisch reagieren, wissen um die Gefährlichkeit für ihre Gesundheit und auch wie sie sich schützen können.

 

Eine Umsetzung von Hornissen- und Wespennestern ist bei voller Volksstärke im Sommer ungemein schwierig und kann nur von Fachleuten realisiert werden. Im Interesse der Artenvielfalt in unserer Natur sollte immer versucht werden, für wenige Wochen diese Insekten zu tolerieren. Denn bereits im Herbst sterben sämtliche Tiere mit Ausnahme der neuen Königin, die aber nicht im Nest überwintert, ab. Danach kann das Nest problemlos von jedermann entfernt werden.

 

Wer Probleme mit Hornissen, Wespen, Hummeln oder Bienen hat, kann sich bei Jürgen Jentsch von der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises OSL Rat holen, erreichbar unter Telefon (0354) 870 3485 oder per E-Mail an juergen-jentsch@osl-online.de.

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