Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung zu Gast in OSL: Staatssekretär Michael Stübgen besuchte Bischdorf und Bronkow

Sensibilisiert für die Lage der Landwirte in der Region: Michael Stübgen, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (2.v.r.). Am Donnerstag besuchte er den Landkreis Oberspreewald-Lausitz und kam mit verschiede (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Sensibilisiert für die Lage der Landwirte in der Region: Michael Stübgen, parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung (2.v.r.). Am Donnerstag besuchte er den Landkreis Oberspreewald-Lausitz und kam mit verschiede

Vier Stunden Zeit nahm sich Michael Stübgen am Donnerstag, dem 12. April 2018, für seinen Arbeitsbesuch im Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Der Südbrandenburger CDU-Abgeordnete ist seit knapp einem Monat parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Landwirtschaft und Ernährung. Neben positiven Eindrücken von den Besuchen auf dem Angerhof in Bischdorf und bei der Bronkow Agrar GmbH nahm er am Ende auch eine Fülle an Hinweisen und Wünschen der Landwirte aus der Region mit nach Berlin.

 

Hauptaugenmerk bildeten neben den Besuchen mit anschließender Besichtigung der Objekte Gesprächsrunden mit Landrat Siegurd Heinze, dem Bauernverband Südbrandenburg e.V., Vertretern des Spreewaldvereins e.V. und des Amtes für Veterinärwesen, Lebensmittelüberwachung und Landwirtschaft der Kreisverwaltung OSL. Auch Rainer Schamberg von der Stadt Lübbenau/Spreewald, die amtierende Amtsleiterin im Amt Altdöbern, Katrin Peter, sowie aus dem Norden stammende Landwirte im Haupt- und Nebenerwerb nahmen an dem Termin teil.

 

Carmen Lorenz, Geschäftsführerin des Bauernverbandes Südbrandenburg e.V. und der Verbandsvorsitzende Thomas Goebel nutzten die Gelegenheit, eine Reihe an landwirtschaftlichen Themen anzusprechen. Diese waren vielschichtig und reichten von der mangelnden Absicherung der Landwirte gegen wiederkehrende Ertragsausfälle aufgrund extremer Witterungsverhältnisse über die sich aus den schlechten Milch- und Getreidepreisen ergebenden Auswirkungen bis hin zu einem gewünschten Erhalt der bereitgestellten EU-Direktzahlungen. Auch Hinweise zu bürokratischen Hürden im Hinblick auf die Beantragung ländlicher Förderprogramme, die Sicherung und der Erhalt ländlicher Flächen für regionale Landwirte, die rechtliche Bewertung von Stalleinbrüchen sowie Fragen im Zusammenhang mit dem Tierwohl wurden innerhalb der Runde thematisiert. Auch die Problematik der doppelten Zahlung der Grunderwerbsteuer von 6,5% bei Ausübung des Vorkaufsrechts bei landwirtschaftlichen Flächen wurde durch den Verband angesprochen.

 

 

Melanie Kossatz, Geschäftsführerin vom Spreewaldverein e.V., sensibilisierte für die Bedeutung der LEADER-Förderung als Gemeinschaftsinitiative der Europäischen Union zur Stärkung des ländlichen Raumes und übergab ein entsprechendes gemeinsames bundesweites Positionspapier, das auf den Erhalt der LEDAER-Programme und der bereitgestellten Förderung abzielt.

 

Die voranschreitende Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) im osteuropäischen Raum bildete ein weiteres wichtiges Thema des Arbeitsbesuches. Da ein Übertreten aus den Nachbarländern und somit ein Ausbruch der für Wild- und Hausschweine gefährlichen Seuche auch in Deutschland sehr wahrscheinlich ist, sei eine gute Tierseuchenprävention durch die Betriebe äußerst wichtig, machte Stübgen deutlich und schätzte gleichzeitig das große Engagement der Bronkower. Hier hatte man im Ergebnis eines aufgetretenen Tierseuchenfalls im vergangenen Jahr mit wirtschaftlich starken Auswirkungen auf den Betrieb das Hygienekonzept unter dem besonderen Aspekt des Seuchenschutzes grundlegend überarbeitet und entsprechend investiert.

 

Dem Thema Seuchenschutz, speziell auch dem Schutz vor der ASP, misst auch die Kreisverwaltung Oberspreewald-Lausitz einen hohen Stellenwert bei. Um auf die hohe Wildschweinpopulation einzuwirken, erließ die Kreisverwaltung erst kürzlich eine sogenannte Abschussprämie. Diese trat Anfang April 2018 in Kraft. „Wir zahlen für Abschüsse von Schwarzwild eine Prämie von 20 Euro pro Tier. Damit greift unsere Förderung lange vor der Prämie, die das Land Brandenburg für Abschüsse oberhalb des Jagdstreckenwertes 2015/2016 zahlt“, erklärte Landrat Siegurd Heinze dem Gast, der sich positiv beeindruckt vom Engagement des Landkreises zeigte. „Zusätzlich zur Prämie zahlen wir den Jagdausübungsberechtigten eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 30 Euro für die Beprobung von Unfallwild und Totfunden und das Bereitstellen der Proben“, ergänzte der Verwaltungschef. Auch darüber hinaus spielen der Umgang mit der ASP und mögliche Szenarien rund um den Ausbruch der Seuche innerhalb der Arbeit der Kreisverwaltung eine wichtige Rolle, konnte Amtstierarzt Jörg Wachtel bestätigen.

 

 

 

 

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