Aktuelle Tierseuchenlage - Verdacht des Ausbruchs der BHV1-Infektion im Landkreis Elbe-Elster

Aus aktuellem Anlass möchte das Amt für Veterinärwesen, Lebensmittelüberwachung und Landwirtschaft, SG Veterinäraufsicht darüber informieren, dass in einem Milchviehbestand im Landkreis Elbe-Elster am 22.07.2016 der Verdacht des Ausbruchs der Infektion mit dem Bovinen Herpesvirus Typ 1 (BHV-1) amtlich festgestellt wurde.

 

Das Bovine Herpesvirus 1 ist ein Herpesvirus, welches bei Rindern und anderen

Rinderartigen eine meist akut verlaufende, hoch ansteckende Viruserkrankung verursacht.

Das Virus verursacht zwei unterschiedliche Krankheitsbilder. Die bevorzugten Manifestationsorgane sind der Respirationstrakt und der Genitaltrakt.

Die anzeigepflichtige Tierseuche wurde in Brandenburg in den letzten Jahren intensiv bekämpft, so dass 2015 die BHV1-Freiheit von der EU anerkannt wurde. Die Wiedereinschleppung in hiesige Bestände hätte neben massiven tiergesundheitlichen auch handelswirtschaftliche Konsequenzen.

 

Die empfohlenen Maßnahmen dienen unabhängig davon auch dem Schutz vor anderen infektiösen Erkrankungen, die jederzeit in ungeschützte Tierbestände eingeschleppt werden können und sollen somit an alle Tierhalter gerichtet werden.

 

Die Tierhalter im Landkreis OSL werden aus diesem Grund einmal mehr aufgerufen, erforderliche Maßnahmen zur Gefahrenabwehr für die Tiergesundheit ihrer Bestände (Biosicherheitsmaßnahmen) einzuleiten, den Gesundheitsstatus der Tiere regelmäßig zu beobachten, Gesundheitsstörungen zu erkennen, diesen schnellstmöglich entgegen zu wirken und somit Ihrer Verantwortung als Tierhalter gerecht zu werden.

 

Kritische Punkte stellen vor allem der Personen-, Fahrzeug- und Tierverkehr dar.

Hier ist, z.B. durch Reinigungs- und Desinfektionsmaßnahmen, betriebseigene Schutzkleidung und dem Vorliegen von Gesundheitsbescheinigungen für zugekaufte Tiere, erhöhte Aufmerksamkeit auf den Schutz des eigenen Bestandes zu legen. Auch Krankheitssymptomen wie hohem Fieber (>42°C), Aborten/Verkalbungen, Milchrückgang und einer erhöhten Sterblichkeitsrate ist besondere Beachtung zu schenken. Eine enge Zusammenarbeit mit den bestandsbetreuenden Tierärzten ist zu empfehlen.

 

Der Leitfaden „Biosicherheit in Rinderhaltungen“ gibt in diesem Zusammenhang speziell für Rinderhalter wichtige Grundlagen und Anhaltspunkte.

 

https://www.bmel.de/DE/Tier/Tiergesundheit/_texte/EmpfehlungenHygiene.html

 

Für Fragen stehen die Mitarbeiter des Amtes für Veterinärwesen, Lebensmittelüberwachung und Landwirtschaft jederzeit zur Verfügung.

 

Kontakt:

E-Mail: veterinaeramt@osl-online.de

Tel: 03573/870-4421 oder -4422