Gebäude mit Geschichte: Fassade des Kreishauses Calau erhält eine energetische Aufwertung

Historische Aufnahme vom heutigen Kreishaus aus dem Jahr 1907. (Quelle: Kopie, vorliegend im Landratsamt) (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Historische Aufnahme vom heutigen Kreishaus aus dem Jahr 1907. (Quelle: Kopie, vorliegend im Landratsamt)

Das denkmalgeschützte Kreishaus in Calau wird bald in neuem Glanz erstrahlen.  Nach bereits erfolgter Innensanierung in den zurückliegenden Jahren beginnt in diesen Tagen nun auch unter denkmalrechtlichen Bedingungen die energetische Sanierung der Außenfassade. Auch die Fenster haben ausgedient und werden ausgetauscht. Voraussichtlich bis zum Jahr 2018 werden Baufirmen an dem Gebäude in der Joachim-Gottschalk-Straße 36 Hand anlegen. Das Gebäude selbst blickt bereits auf eine über 100-jährige Geschichte zurück.

 

Gebaut wird in mehreren Abschnitten. In dieser Woche starten zunächst die Arbeiten an der Nordfassade auf der Eingangsseite. Ab dem Jahr 2017 folgen die restlichen Seiten. Die Kosten für die Maßnahme „Energetische Sanierung der Fassade am Kreishaus Calau“ betragen voraussichtlich 1,3 Millionen Euro. Der Betrag wird zu 90 % durch Fördermittel aus dem Kommunalinvestitionsfördergesetz des Bundes gedeckt. Der Eigenanteil in Höhe von 10 Prozent stammt aus Mitteln des brandenburgischen Finanzausgleichsgesetzes (BbgFAG).

 

Erbaut wurde das Gebäude als Kaiserliches Landratsamt in der Zeit zwischen 1901 und 1903 nach Plänen des Regierungsbaurates Tieffenbach aus Frankfurt (Oder) im Stil der Neo-Renaissance. Im Neubau waren die Büros des Königlichen Landratsamtes, der Königlichen Kreiskasse, des Kreisausschusses sowie die Kreiskommunal- und die Kreissparkasse untergebracht. Erweiterungsbauten folgten in den Jahren 1920 (Anbau des Ostflügels) und 1936/37 (Ausbau des Dach- und Kellergeschosses). Die Erweiterungsbauten wurden mit der Einrichtung des Kreisbauamtes und der Erweiterung der Kreissparkasse einschließlich Tresorräume erforderlich.

 

Die Kriegsvorbereitungen führten zum Bau von Luftschutzräumen. Das Kreishaus brannte durch Kriegseinwirkungen 1945 bis auf den Westflügel aus. Aufgrund der großen Zerstörungen in den letzten Kriegstagen 1945 wurden die Reste von Treppentürmen, Ziergiebel und Zierelementen beim anschließenden Wiederaufbau gänzlich entfernt und nicht wieder aufgebaut. Es entstand ein zweckmäßiger, schlichter Verwaltungsbau.

Auf Grund der Gebäudezerstörung wurde die Kreisverwaltung zeitweilig nach Senftenberg verlegt. In den Jahren 1947 bis 1952 erfolgte eine Gebäudeteilnutzung als Fachschule für Landwirtschaft des Landes Brandenburg. Mit der Verwaltungsreform 1952 wurde das Gebäude zum Sitz des Rates des Kreises Calau mit allen Fachabteilungen und der Kreissparkasse. Bis 1994 bildete das Gebäude den Sitz des Calauer Landratsamtes. Seit 1994 ist es die Hauptaußenstelle der Kreisverwaltung des heutigen Landkreises Oberspreewald-Lausitz. In den Jahren von 2010 bis 2013 erfuhr das Gebäude eine umfassende Sanierung des Innenbereiches. 

 

Am heutigen Verwaltungsstandort in Calau sind neben der Dezernentin und 1. Beigeordneten das Amt für Umwelt und Bauaufsicht, das Amt für Straßenverkehr und Ordnung (Bereich Allgemeine Ordnungsangelegenheiten/ Gewerbefachaufsicht/ Jagd- und Fischereiwesen) sowie der Bereich Landwirtschaft des Amtes für Veterinärwesen, Lebensmittelüberwachung und Landwirtschaft untergebracht. Mit dem bevorstehenden Umzug des Straßenverkehrsamtes in das Gebäude der Sparkasse in der Calauer Innenstadt im kommenden Jahr wird im Kreishaus zusätzlich auch der Bereich Verkehrswesen anzutreffen sein.

 

 

Foto: In dieser Woche beginnen an der Nordfassade am Haupteingang die Arbeiten zur energetischen Sanierung der Fassade des Kreishauses am Standort in Calau. Auch die Fenster des denkmalgeschützten Gebäudes werden ausgetauscht. Die Maßnahme wird zu 100 % gefördert und erstreckt sich voraussichtlich bis in das Jahr 2018 hinein. (Foto: Landkreis)

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