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Ostereiermesse im Museum Foto- Museum OSL- Gall
 

20 Jahre keine registrierten Tollwutfälle mehr im Landkreis

Warnung vor Einführung nichtheimischer Tiere/ Dank für Unterstützung der Jäger

 

 

20 Jahre ist es her, dass im Landkreis Oberspreewald-Lausitz das letzte Mal ein mit der gefährlichen Viruserkrankung infiziertes Tier registriert wurde. Bereits seit 2001gilt das Gebiet zwischen Lübbenau und Ortrand laut WHO sogar offiziell als „tollwutfreies Gebiet“. Grund für die positive Entwicklung waren flächendeckende Impfaktionen in den 90er Jahren, welche die Zahl der Infektionen in Deutschland rasant zurückdrängten. Dass in manchen Regionen trotzdem noch immer vereinzelt Ausbrüche zu verzeichnen sind, liegt in vielen Fällen an falsch verstandener Tierliebe.

 

 „In zahlreichen Ländern stellt die Tollwut nach wie vor eine reale Gefahr dar. Es ist sehr riskant, Hunde aus solchen Urlaubsregionen nach Deutschland einzuführen. Sie können Tollwut oder andere Krankheiten importieren, welche wiederum heimische Tiere infizieren können“, warnt Jörg Wachtel, Amtstierarzt des Landkreises Oberspreewald-Lausitz.

Auch wer mit dem eigenen Hund die Reise in gefährdete Länder antreten möchte, ist gut beraten, entsprechende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen: So sollten sich die Besitzer unter anderem rechtzeitig um die nötige Impfung gegen Tollwut kümmern. Mit ins Urlaubsgepäck gehört dann in jedem Fall auch der Internationale Impfausweis, den der Haustierarzt ausstellt. „Kommt es im Urlaubsland zum Ernstfall  - hat das Tier beispielsweise Kontakt zu infizierten Artgenossen - so kann dadurch leichter nachgewiesen werden, dass es  gegen die Infektion geschützt ist“.

Ausreichend bedacht werden sollte auch, dass der Impfschutz regelmäßig aufgefrischt werden muss. „Die Wirkungszeit der Impfstoffe hängt von mehreren Variablen ab. Der Haustierarzt kann die beste Auskunft darüber erteilen, in welchen Abständen die Impfung wiederholt werden sollte.“ Ebenso kann dieser detaillierte Informationen darüber liefern, ob die Tollwut im auserwählten Urlaubsland verbreitet ist. 

 

Im Landkreis Oberspreewald-Lausitz wurde der letzte mit Tollwut infizierte Fuchs 1993 registriert. „In den 80er-Jahren waren es noch bis zu 20 Fälle im Jahr alleine im Landkreis“, erinnert sich Jörg Wachtel zurück. Um rechtzeitig Aufschluss darüber zu erhalten, falls die Tollwut wieder ausbricht, werden regelmäßig Füchse, Waschbären und Marderhunde aus den heimischen Wäldern im Landeslabor Berlin-Brandenburg in Frankfurt (Oder) auf die Virusinfektion untersucht „Wir pflegen eine jahrelange intensive Zusammenarbeit  mit den Jägern des Landkreises, welche uns die Tiere zur Untersuchung zur Verfügung stellen. Im laufenden Jahr haben wir sogar bereits das Soll von 50 Tieren erfüllen können. Leider fehlen uns aber noch Proben um bei Reh- und Rotwild das Geschehen der Blauzungenkrankheit zu verfolgen. Hier bitten wir die Jäger nochmals um Mithilfe.  Für diese Leistung und auch die Unterstützung in den vergangenen 20 Jahren gebührt allen Beteiligten ein großes Lob“, hebt Jörg Wachtel hervor.   

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