Institut für Schwimmende Bauten gegründet

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Als Organisationseinheit an den Schnittstellen von Forschung, Lehre, Beratung und praktischer Umsetzung wurde an der Hochschule Lausitz das Institut für Schwimmende Bauten (IfSB) gegründet.

 

In der geregelten Zusammenarbeit zwischen dem neuen Institut und seinen Partnern soll sich ein tragfähiges Kompetenzzentrum für Schwimmende Bauten entwickeln, das innerhalb des Institutes etabliert wird. Die in der Lausitz in diesem Bereich gewachsenen Kompetenzen sollen hier gebündelt und weiterentwickelt werden. Es wird davon ausgegangen, dass schwimmende Bauten nicht nur von regionalem Interesse sind, sondern die anwachsende Weltbevölkerung bei veränderten klimatischen Bedingungen künftig auf alternative Potenziale zur Flächennutzung angewiesen ist.

 

Der offizielle Gründungsakt war am 8. Juni 2012 in das Kolloquium „Schwimmende Architektur – Schwimmende Bauten“ in der Geschäftsstelle der Internationalen Bauausstellung  „Fürst-Pückler-Land“ in Großräschen eingebettet. In diesem Rahmen überreichte Prof. Dr. Rolf Kuhn, Geschäftsführer der 2010 zu Ende gegangenen IBA, im Beisein des Präsidenten der Hochschule Lausitz, Prof. Dr. Günter H. Schulz, und des Geschäftsführers der Energieregion Lausitz-Spreewald GmbH, Norman Müller, an den Dekan der Fakultät für Bauen der Hochschule, Prof. Dr. Frank Höfler einen symbolischen Staffelstab. Dieser beinhaltet Fotografien von bereits bestehenden schwimmenden Häusern.

 

Fakultät für Bauen mit wertvollen Erfahrungen

 

Seitens der Fakultät für Bauen am Studienort Cottbus der Hochschule Lausitz kann bereits auf wertvolle Erfahrungen mit der Thematik schwimmender Bauten verwiesen werden, mit der sich derzeitig mehrere Professoren und akademische Mitarbeiter beschäftigen. In einem Projekt zum Thema „Schwimmende Häuser auf der Lausitzer Seenkette - ein Produkt der Lausitz?“ wurden an der Fakultät für Bauen bereits wichtige Erkenntnisse gewonnen.

Derzeit beschäftigen sich hier mehrere Professoren und akademische Mitarbeiter mit der Thematik schwimmender Bauten beziehungsweise deren Bauteilen. Materialien und Baustoffe, Bauphysik und energetische Betrachtungen bilden einen technisch orientierten Schwerpunkt, während Planung, Entwurf und Gestaltung über verschiedene Projekte fachlich begleitet werden. Dem Institut für Schwimmende Bauten stehen Räumlichkeiten und Strukturen an der Fakultät für Bauen zur Verfügung.

Gründungsmitglieder des Instituts sind: Prof. Dr.-Ing. Frank Höfler (Dekan der Fakultät für Bauen, Stellvertretender Geschäftsführender Direktor am David-Gilly-Institut für Lehre, Forschung und Kommunikation im Bauwesen), Prof. Dr. rer. nat. Gert Gebauer (Baustoffe, Bauchemie, Betontechnologie), Dipl.-Ing. (FH) Stefan Giebler, M.Eng.  (Akademischer Mitarbeiter Baustoffe), Prof. Dr.-Ing. habil. Horst Stopp (Bauphysik), Dr.-Ing. Peter Strangfeld (Akademischer Mitarbeiter Bauphysik), Prof. Dipl.-Ing. Architekt Ilija Vukorep (Computergestütztes Entwerfen). Weitere Personen der Hochschule können als Institutsmitglieder aufgenommen werden oder kooperativ die Arbeit des Instituts ergänzen.

 

Dr. Peter Strangfeld wurde am 12. Juni 2012 im Rahmen der konstituierenden Sitzung des Instituts für Schwimmende Bauten zum Institutsleiter gewählt.

 

Das Kompetenzzentrum für Schwimmende Bauten wird durch eine Anschubfinanzierung der Energieregion Lausitz-Spreewald gestützt. Für das Kompetenzzentrum soll aus den Anschubmitteln eine Koordinationsstelle mitfinanziert werden. Dieser Stelle obliegen neben der Koordination unter anderem die Kommunikation und Kontaktpflege mit Partnern sowie die Unterstützung bei der Beantragung von Forschungsmitteln. Aktuell handelt es sich um eine Teilzeitstelle, die mit dem Wachsen des Instituts für Schwimmende Bauten in eine Vollzeitstelle umgewandelt werden soll. Bewerbungen geeigneter Persönlichkeiten sind ausdrücklich erwünscht.

 

Idee der IBA soll weiterleben

 

„Die IBA ist endlich, doch die Idee soll weiterleben. Deshalb lag für uns, die Hochschule Lausitz, eine Zusammenarbeit mit der IBA-Geschäftsstelle nahe.“ Mit diesen Worten leitete Prof. Dr. Frank Höfler, Dekan der Fakultät für Bauen am Standort Cottbus der Hochschule Lausitz, seinen Beitrag im Rahmen des Kolloquiums „Schwimmende Architektur – Schwimmende Bauten“ ein. Er und zehn weitere Referenten äußerten sich zu den Möglichkeiten, die entstehende Seenlandschaft nicht nur für den Tourismus attraktiv zu gestalten. „Wir können langfristig Arbeitsplätze schaffen und die fehlenden Produktionsstandorte aufheben, indem wir schwimmende Bauten schaffen, die einzigartige Materialien beinhalten oder innovative Ideen wie zum Beispiel Wasserskulpturen schaffen“, unterstützte Prof. Dr. Horst Stopp seinen Vorredner. Er verdeutlichte, dass sich die Hochschule bereits seit 2005 in Lehre und Forschung intensiv mit der Thematik beschäftigt. So entstanden Projektarbeiten, die vom Brandschutz über das Bewegungsverhalten bis hin zur Wirtschaftlichkeit eines schwimmenden Hauses handfeste Ergebnisse aufweisen. (RPW/AT)

 

Text & Foto: Hochschule Lausitz/Witzmann, Tischer