Rekordbeteiligung bei 15. Tour de OSL: 230 Radler schlängeln sich durch den Süden des Landkreises

Rekordbeteiligung bei 15. Tour de OSL: 230 Radler schlängeln sich durch den Süden des Landkreises (Bild vergrößern)
Bild zur Meldung: Rekordbeteiligung bei 15. Tour de OSL: 230 Radler schlängeln sich durch den Süden des Landkreises

Das war eine radrunde Sache: Die 15. Tour de OSL unter der Schirmherrschaft von Landrat Siegurd Heinze kann als voller Erfolg verbucht werden. Perfekte Organisation, freundliche Gastgeber in der Eisenhütte und im Amt Ortrand, bestes Radlersonnenwetter und eine Rekordbeteiligung mit 230 jungen und etwas älteren Radlern.

 

Mit Musik wird die kunterbunte Pedalkarawane am zeitigen Sonnabendvormittag auf die Reise geschickt. 41 Kilometer durch die Oberlausitzer Heide und die Elsterniederung sind angekündigt. Am Ende sind es nur 37 Kilometer bei einem unterhaltungsfreundlichen Schnitt von 13 km/h. Also mehr als familien- und seniorentauglich.

 

Mittendrin strampelt Erich Noack locker mit. Der 82-Jährige Meuroer ist der Tourälteste. Er war lange krank und tankt durch Bewegung neue Kraft. Zehnmal hat er die OSL-Rundfahrt schon absolviert. Günter Jakobza aus Schipkau ist das siebente Mal dabei. "Im Jahr lege ich so 3000 Kilometer zurück", verrät der 73-Jährige. Er ist gern in Italien und Österreich mit dem Wohnwagen und dem Fahrrad unterwegs.

 

Kaum hat der Tross richtig Schwung geholt, muss er auch schon abbremsen. Besichtigung im Ferienpark Dresden. Betreiber Jens Bohge hat den Ortrander Campingplatz umbenannt, weil der Name der Sachsenmetropole zieht. Österreicher, Dänen und Niederländer sind derzeit dort, Südkoreaner, Kanadier und US-Amerikaner waren schon da. "Die Welt ist hier zu Hause" sagt der gebürtige Dresdner, der in Chemnitz aufgewachsen ist, jetzt im Erzgebirge wohnt und mit der Übernahme des Golfcafés im nächsten Jahr bald eine Wohnung im Grünewalder Lauch haben wird: "Ich mag es, wenn die Rehe zum Frühstück kommen." Im Lauch betreibt er seit diesem Jahr den Campingplatz. "Viele staunen, dass nach Grünewalde noch was kommt", vermarktet er den Geheimtipp.

 

Weiter geht es durch die herrlich grüne Landschaft zur Kroppener Kirche. In dem bis auf den letzten Platz besetzten Gotteshaus erläutert Hans Dietzel, Vorsitzender des Kirchbauvereins, die umfangreiche Sanierung. Derzeit wird der Turm in Ordnung gebracht. "Es wird teurer als geplant, weil mit neuem Schiefer eingedeckt werden muss", sagt er mit Blick auf die knappe Kassenlage. Fördermittel und Spenden sind die Haupteinnahmequellen. "Im nächsten Jahr nehmen wir uns das Schiff vor", so Hans Dietzel. Er lädt ein, die Kulturveranstaltungen in der Kirche zu besuchen. Die Gäste helfen dem Verein finanziell.

 

Bevor die Radfahrerschlange in Richtung Arnsdorf um die Ecke biegt, verabschiedet sich der Böhlaer Extremfahrer Frank Höfer zum Triathlon nach Moritzburg. Er hat den Tag genutzt, um für seine Spendenaktion zu werben. Höfer sammelt mit seinen Vielfach-Marathonfahrten Geld, damit die kleine Sarah aus der Pulsnitzstadt, die durch eine Krebserkrankung ein Bein verloren hat, eine bessere Prothese erhält.

 

Mittagspause in Bärhaus. Das Bier schmeckt. Die Gulaschkanone dampft, und die Schlange davor ist lang. Eingereiht haben sich nicht nur OSL-Fahrer. Es sind auch Hoyerswerdaer, Cottbuser und Luckauer darunter. Die weiteste Anreise hat Familie Schupp/Fallert aus Baden-Württemberg hinter sich. Bei der Tour ist sie dabei, weil sie gerade Freunde in Klettwitz besucht.

 

Die Zwillinge Andreas Schulz aus Ortrand und Bernd Schulz aus Lauchhammer könnten es konditionell schaffen, in Etappen von Brandenburg nach Baden zu radeln. Andreas Schulz fährt täglich 14 Kilometer zur Arbeit und zurück. Mit Monika (53) und Joachim Choinowski (56) unternehmen die 49-Jährigen jedes Jahr eine Megatour. Zum Beispiel als Zuschauer zum Berlin-Marathon. Am ersten Tag 181 Kilometer in zwölf Stunden mit dem Rad hin und am dritten Tag zurück. "Vor zwei Jahren waren wir beim Ballonfestival in Leipzig", versichert Andreas Schulz.

Am 16. August fahren sie die 5. Etappe der Tour de Osten von Bad Liebenwerda nach Cottbus. Die An- und Abreise erfolgt jeweils mit dem Fahrrad. Die Männer rechnen mit 160 Kilometern. Unterwegs sind sie mit ganz normalen Tourenrädern. Die gemütliche Tour de OSL, die gegen 16 Uhr mit schmackhafter Verpflegung endet, haben sie im "Vorbeigehen" mitgenommen.

 

Text: Lausitzer Rundschau/Manfred Feller

 

 

Den Hauptpreis, das Elektrofahrrad, welches von der Ortrander Eisenhütte gestiftet wurde, gewann Rudolf Kupfer aus Lindenau. Das zweite Fahrrad, ein Damenrad, gesponsert von der Sparkasse Niederlausitz, ging an Grit Kosseck aus Lindenau.

 

Allen Gewinnern der Tombola herzlichen Glückwunsch!

 

Ein großer Dank geht an die Sponsoren und Unterstützer der 15. Tour de OSL - herzlichen Dank für Ihr Engagement für den Landkreis OSL!

 

Bilder: Landkreis OSL/ Dunja Matschke

 

Weitere Informationen